Vorbehalte gegen Wärmepumpen gibt es viele. Doch eine aktuelle Forsa-Umfrage zeugt: Wer seine Heizung gegen eine Wärmpumpe austauscht, ist in den allermeisten Fällen zufrieden mit dieser Entscheidung.
Für die Umfrage hatte Forsa, beauftragt von Bundesverband Wärmepumpe (BWP), 794 Hausbesitzer befragt, die sich beim letzten Heizungstausch im Gebäudebestand für eine Wärmepumpe entschieden haben. Davon sind 67 Prozent mit dem Betrieb ihrer Wärmepumpe sehr zufrieden und 29 Prozent eher zufrieden – nur zwei Prozent sind unzufrieden, so Thierhoff: „96 Prozent, also nahezu alle befragten Hausbesitzer mit Wärmepumpe würden sich rückblickend erneut für eine Wärmepumpe entscheiden.“
„Wechsel zur Wärmepumpe funktioniert“
Im Detail bewerteten 96 Prozent der Befragten Funktion und Komfort ihrer Wärmepumpe positiv, 92 Prozent sind zufrieden mit den Schallpegeln und 84 Prozent mit den Betriebskosten. „Der Wechsel von Öl- und Gasheizungen zur Wärmepumpe in Bestandsgebäuden funktioniert“, BWP-Geschäftsführer Martin Sabel eine Bilanz.
Mut machen können der zuletzt arg gebeutelten Branche auch die jüngsten Absatzzahlen. Dem Rekordjahr 2023 mit mehr als 350.000 verkauften Wärmepumpen war 2024 ein massiver Einbruch auf nur noch gut 193.000 gefolgt. Doch die Antragszahlen für Förderung und die Verkaufszahlen im ersten Quartal 2025 stimmen den Verband zuversichtlich. „Wir rechnen mit einem Absatz von 260.000 Wärmepumpen in diesem Jahr“, so Sabel. Ziel der Ampelregierung war gewesen, 500.000 Wärmepumpen pro Jahr zu installieren. „Davon sind wir leider weit entfernt“, räumte Sabel ein.
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Verlässliche Förderung und niedrige Strompreise
Doch auch 260.000 Wärmepumpen seien nur zu schaffen, wenn die neue Regierung schnell für verlässliche Rahmenbedingungen sorge, betonte er. Sabel forderte eine Fortführung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die ein zentraler Treiber der aktuellen Entwicklung sei. Außerdem solle die künftige Regierung möglichst schnell die angekündigte Entlastung der Bürger beim Strompreis um 5 Cent je Kilowattstunde umsetzen.
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Andere Formulierungen im Koalitionsvertrag bezeichnete er hingegen als nicht zielführend: „Einerseits wird die Abschaffung des ‚Heizungsgesetzes‘ in Aussicht gestellt – eines Gesetzes, das gar nicht existiert“, so Sabel. Andererseits werde eine Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) angekündigt. „Angesichts der Europäischen Gebäuderichtlinie und der klimapolitischen Ziele ist völlig klar, dass das GEG auch weiterhin Anforderungen an den Einsatz erneuerbarer Energien bei neuen Heizungen stellen wird“, betonte der BWP-Geschäftsführer. Die Branche erwarte, dass diese Vorgaben noch im Laufe dieses Jahres feststehen. „Entscheidend ist, dass neue Regierung und neuer Bundestag schnell in einen konstruktiven Arbeitsmodus finden, der für die Branche berechenbar ist und Planungssicherheit bietet.“
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