So also könnte sich die Wasserstoffrevolution von unten zügig fortpflanzen. Das E-Farm-Prinzip des schleswig-holsteinischen Erneuerbare-Energien-Unternehmens GP Joule fährt auf den Straßen Nordfrieslands in Gestalt von Wasserstofflinienbussen und der ersten von 30 Wasserstoff-PKW des Verbundprojektes E-Farm. Von GP Joule initiiert und projektiert, erzeugt die E-Farm den emissionsfreien Energieträger in fünf 225-Kilowatt-Elektrolyseuren, platziert nah an Windparks, deren Strom die Elektrolyseure antreibt. Je eine Tankstelle in Husum und in Niebüll bekommen den Stoff über die Straße angeliefert – demnächst exportiert die E-Farm ihn auch an je eine Tankstelle in Hamburg und Flensburg.
Damit das 2021 in Betrieb gegangene Prinzip sich rasch ausbreitet, verbindet es mehrere regionale Teilhaber, wie in Nordfriesland zum Beispiel die Windparkbetreiber, ein Autohaus, Logistik- und Transport-Unternehmen, Stadtwerk, Brennstoff- oder Entsorgungsspezialisten. Für Bremerhaven und das schwäbische Waiblingen hat GP-Joule mit Partnern ähnliche Projekte gegründet und Förderzusagen erreicht. Auch für Emden, Kiel und ein Projekt in Brandenburg existieren Pläne. Fünf-Jahres-Ziel bei GP Joule sind 150 Tankstellen.
Außer einer staatlichen Förderung sichert auch das Zulieferunternehmen H-Tec Systems die Wirtschaftlichkeit. Zuletzt war der Treibstoff an den zwei Tankstellen schon für 9,99 Euro pro Kilogramm zu bekommen, wobei ein Kilogramm für 100 Kilometer PKW-Fahren reicht und so mit auf Kilometer umgerechneten Preisen fossilen Sprits gleichzieht. H-Tec Systems verspricht Energieumwandlungs-Effizienzen von bis zu 90 Prozent, auch dank Nutzung der Prozesswärme der Elektrolyseure. So versorgt E-Farm ein Nachbardorf eines Windparks mit Fernwärme. Zudem ist das 1997 gegründete Unternehmen aus Augsburg weit fortgeschritten im Design modularer Elektrolyse-Einheiten für die etablierte PEM-Technik. Für PEM gibt es kostengünstige Bauteile aus industrieller Großproduktion.
Von 2010 bis 2019 war H-Tec Systems ein Tochterunternehmen von GP Joule. Dann wechselte es zum Großanlagenbauer MAN Energy Solutions aus dem Volkswagenkonzern. Mit dem Konzern im Rücken …
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