Das amerikanische Unternehmen 247 Solar hat einen neuen Speicher entwickelt, um nicht direkt verbrauchten Strom aus Solar- und Windkraftanalgen zwischenzulagern. Das System basiert aber nicht auf den bisherigen elektrochemischen Technologien, sondern auf die Speicherung des Stroms in Form von Wärme. Das hat gleich mehrere Vorteile. Einerseits ist die Technologie robust und damit auch für den Einsatz in Regionen weit weg von Stromnetzen. Andererseits kann sie mit verschiedenen Erzeugern kombiniert werden.
Überschussstrom erzeugt Wärme
Die Batterie besteht aus einem thermischen Speichermedium – in diesem Falle verwendet 247 Solar kostengünstigen Quarzsand. Dieser wird von elektrischen Widerstandsspulen auf eine Temperatur von bis zu 1.000 Grad Celsius aufgewärmt. Die Widerstandsspulen wiederum werden mit dem Solar- oder Windstrom betrieben, der nicht sofort nach seiner Erzeugung einen elektrischen Verbraucher findet. Das System kann aber auch mit einem zusätzlichen Brenner kombiniert werden, der beispielsweise mit Wasserstoff angetrieben wird. Dadurch wird die Versorgungssicherheit im Netz verbessert, in dem die Batterie angeschlossen ist.
Zwei Technologien kombiniert
Produzieren die Solar- oder Windkraftanlagen zu wenig Strom, wird Luft mit atmosphärischem Druck durch den Speicher geleitet. Diese heizt sich auf und treibt eine Turbine zur Stromerzeugung an. Auf diese Weise kommt die Batterie ohne kostbarer werdendes Wasser aus. „Heatstore kombiniert zwei Erfindungen, die Teil der Ultra-Hochtemperatur-Technologieplattform von 247 Solar sind: die Heat2Power Turbine und das Wärmespeichersystem”, erklärt Bruce Anderson, Geschäftsführer von 247 Solar. „Die Kombination dieser beiden bewährten Technologien sorgt dafür, dass Heatstor E auch extrem zuverlässig ist. Wir erwarten einen Betrieb von mehr als 20 Jahren bei geringer oder gar keiner Leistungsverschlechterung.”
Für den Bergbau geeignet
Als Anwendungsfelder sieht Anderson nicht nur netzferne Systeme zur Versorgung von Dörfern und ganzen Städten. Die Technologie ist auch für Industriebetriebe geeignet, die im Heatstore von 247 Solar auch Abwärme aus Produktionsprozessen speichern und so später verstromen können. Die Technologie ist aber auch sehr gut für die Bergbauunternehmen weltweit geeignet.
Denn diese fördern Rohstoffe in der Regel weit weg von jeglichen Stromnetzen. „In der Bergbauindustrie sehen wir immer mehr netzferne Microgrids, die Kurzzeitenergiespeichersysteme einbeziehen”, erklärt Thomas Hillig, Geschäftsführer von Thenergy, einem Beratungsunternehmen, das sich auf die Bergbau- und Microgridanwendungen spezialisiert hat. „Während der Markt reift, sehen wir, dass die Bergleute bereit sind für den nächsten Schritt und den Anteil der erneuerbaren Energien erhöhen – langfristig auch für den 24/7-Betrieb ohne Stromaggregate. Dafür brauchen sie Langzeitspeicher.” Im abgelegenen Bergbau sei Zuverlässigkeit entscheidend für einen unterbrechungsfreien Betrieb, und Turbinen seien bekannt für ihre hohe Zuverlässigkeit und geringen Wartungskosten, beschreibt Hillig den Vorteil der Technologie von 247 Solar. (su)
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