Der Termin der Intersolar im Juni ist für jeden in der europäischen Solarbranche gesetzt. Während die Besucher durch die Messehallen in München auf der Suche nach Neuheiten und geeigneten Produkten durchkämmen, ist es eher ruhig im angrenzenden Kongresszentrum. Die parallel stattfinde Konferenz der Branche ist schlecht besucht. Vor wenigen Zuhörern präsentieren die Redner ihre neusten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung.
Auf dem Weg durch die europäischen Großstädte ist die EU PVSec gut besucht, auch wenn sie – wie die Intersolar – mit weniger Besuchern zurechtkommen muss. Aber immerhin ist die europäische Solarbranche auch gerade in einer Phase angekommen, in der viele Unternehmen vom Markt verschwunden sind, weil die Installationszahlen drastisch sinken. Das Bild auf der EU PVSec – in diesem Jahr findet sie in Hamburg statt – war genau diametral: Viele Besucher auf der Konferenz und die dazugehörige Messe war immer eher schlecht besucht.
Gebündelt an einem Standort
Um diesem Dilemma zu entgehen, haben sich die Veranstalter entschlossen, die Intersolar und die EU PVSec im kommenden Jahr terminlich zusammenzulegen. Allerdings werden beide Veranstaltungen weiterhin eigenständig bleiben. So soll im kommenden Jahr München zum Spitzentreffen der europäischen Solarbranche werden. „Vom 21. bis 24. Juni 2016 finden die Besucher und Teilnehmer die gesamte Bandbreite der Solarenergie gebündelt am Standort München vor: Von der Wissenschaft bis zum Endprodukt“, betonen die beiden Veranstalter.
Ob die Rechnung aufgeht, wird sich zeigen. Immerhin überschneidet sich das Publikum. Zwei nicht zeitgleich stattfindende Veranstaltungen geben den Vertretern der Industrie die Möglichkeit, auch an der Konferenz teilzunehmen. Finden beide Veranstaltungen gleichzeitig statt, sind sie in den Messehallen damit beschäftigt, den Besuchern die neusten Produkte zu präsentieren und Geschäfte abzuschließen. Damit ist das Risiko für die EU PVSec groß, dass die Teilnehmerzahl schwindet. Denn immerhin waren 38 Prozent der Besucher der Konferenz Mitarbeiter aus der Industrie. Mit 48 Prozent kommt allerdings fast die Hälfte der Teilnehmer aus der Forschung.
Wissenschaftler sehen die Produkte
Auf der anderen Seite haben die Wissenschaftler so die Möglichkeit, zu sehen, was am Ende aus ihren Forschungsarbeiten wird. Denn die Produkte, die auf der Messe zu sehen sind, werden maßgeblich in den Labors der Forschungszentren entwickelt. Sicherlich werden dadurch die Wissenschaftler von der Zusammenlegung profitieren. Ob die EU PVSec dann nicht als Randveranstaltung der Intersolar verkümmert, bleibt abzuwarten, wie es im kommenden Jahr in München läuft. Die Veranstalter rechnen mit 40.000 Messebesuchern und 4.000 Konferenzteilnehmern. (Sven Ullrich)