Einen Beitrag von 100 Prozent sollen die Erneuerbaren nach dem Willen der hessischen Regierung bis 2050 am Endenergieverbrauch übernehmen. Puttrich verwies im Rahmen der Messe auf das wachsende Interesse der Endverbraucher an der Kombination aus regenerativer Selbsterzeugung und Speicherung, um den Eigenanteil zu erhöhen. Aber auch für große Erzeuger gebe es gute Möglichkeiten. „In der Biogastechnologie ist es wichtig, dass große abgelegene Erzeuger ihr Biogas ins Erdgasnetz speisen können“, so die Umweltministerin, zumal in solchen Fällen kaum die Möglichkeit bestehe, die anfallende Wärme vollständig vor Ort zu nutzen. Aber auch diese Technologie sei in Hessen auf einem guten Weg.
Bezüglich anderer Regenerativtechnologien erklärte sie, planerische Vorgaben und Einschränkungen beim Windenergieausbau würden aktuell in Hessen über die Verabschiedung neuer Regionalpläne beseitigt. „Allerdings müssen wir aufpassen, dass die Stimmung in der Bevölkerung nicht kippt“, sagte sie auf die Frage von ERNEUERBARE ENERGIEN nach Hindernissen beim Ausbau. Sie befürchtet einen Verlust an Akzeptanz.
Auf der ISH spielte die erneuerbare Wärmeerzeugung eine wichtige Rolle. Zahlreiche Aussteller präsentierten Wärmepumpen, Heizkessel und Öfen für Pellets, sowie Biogas-Anwendungen,Hackschnitzel und Scheitholz. Effiziente Heizkesseltechnik zeigte auf der Messe unter anderem die Firma HDG Bavaria. Ein Schwerpunkt auf der Messe waren ganzheitliche Lösungen zur autarken Versorgung von Wohnhäusern oder auch ganzer Regionen. Ofen und Pumpe werden dabei immer intelligenter vernetzt. Langfristig könnte auch die Wärmepumpe Systemdienstleistungen anbieten, so Sanna Börgel, Sprecherin des Bundesverbands Wärmepumpe. Sie könnte bei Lastspitzen zugeschaltet werden. Das Potenzial ist enorm. „Immerhin sechs Gigawatt Leistung aus Wärmepumpen sind derzeit in Deutschland installiert“, so Börgel. (Nicole Weinhold)