Das Münchner Unternehmen Pionierkraft hat eine Sharinglösung von Batteriespeichern für Mehrfamilienhäuser entwickelt. Grundlage dieses Konzepts der gemeinsamen Nutzung eines Speichers durch mehrere Wohn- und Gewerbeeinheiten in den Mehrfamilienhäusern ist der selbsterzeugte Solarstrom vom Dach, der in den Speichern zwischengelagert wird, wenn er nicht direkt verbraucht wird.
Stromflüsse analysieren
Dazu ermittelt die Softwarelösung von Pionierkraft selbstständig den Stromüberschuss sowie den aktuellen Bedarf der Nachbarn. Auf dieser Datenbasis regelt sie den gesamten Sharingprozess autonom. Denn das System erkennt automatisch den Strombedarf des Mieters. Wenn dieser nicht mit der Solaranlage gedeckt werden kann, greift es auf den zwischengelagerten Strom aus dem Speicher zurück, wenn dort genügend Energie vorhanden ist.
Pionierkraft übernimmt die Abrechnung
Nur wenn diese nicht ausreicht, kommt Netzstrom hinzu. Dabei kann sich der Hauseigentümer und Betreiber der Anlage eine bestimmte Reserve des Batteriespeichers festlegen, die individuell einstellbar ist. Um die Abrechnung der jeweils verbrauchten Strommengen sowohl aus der Solaranlage als auch aus dem Speicher kümmert sich Pionierkraft. Diese Daten stellt das Unternehmen unkompliziert über das eigene Portal zur Verfügung.
Speicher an die Bedürfnisse vor Ort anpassen
Bei den Projekten kommen die Fenecon Home 10 des Deggendorfer Anbieter zum Einsatz. Dieser ist speziell für Ein- und Mehrfamilienhäuser konzipiert. Durch die modulare Erweiterbarkeit von 8,8 bis 66 Kilowattstunden Speichervolumen kann er an die Bedürfnisse vor Ort angepasst werden. Er ist mit dem Energiemanagementsystem von Fenecon (FMES) ausgestattet. Dieses beinhaltet unter andrem eine selbstlernende Beladestrategie sowie die Einbindung regelbarer Verbraucher oder dynamischer Stromtarife. Es bietet auch noch weitere individuelle Einstellungsmöglichkeiten.
Amortisationszeit sinkt
Der Vorteil der gemeinsamen Nutzung der Speicher ist, dass sich beim Einbinden von mehreren Mietparteien in Mehrfamilienhäusern die Photovoltaikanlage und Stromspeicher noch effektiver nutzen lassen. Dadurch steigt natürlich die Wirtschaftlichkeit. „Zudem sinkt die Amortisationszeit der Investition substanziell“, betont Andreas Eberhardt, Geschäftsführer von Pionierkraft. Denn der Betreiber der Anlagen ist nicht mehr auf niedrige Einspeisevergütungen angewiesen, sondern bekommt beispielsweise Endkundenstrompreise von seinen Mietern.
Mieterstrom für kleine Mehrfamilienhäuser
Außerdem könne so der selbsterzeugte Strom vor Ort verbraucht werden. Das schone nicht zuletzt die Stromnetze, betonen die Projektpartner. „Wir freuen uns, gemeinsam mit Fenecon die Attraktivität von Photovotaikanlagen auf kleinen und mittelgroßen Mehrfamilienhäuser zu steigern und so einen weiteren wichtigen Beitrag zur Beschleunigung der Energiewende zu leisten“, sagt Andreas Eberhardt. „Unsere Lösung ist eine attraktive Alternative zu den existierenden, sehr bürokratischen Mieterstromkonzepten. Vermietende erhalten mehr Geld gegenüber der Einspeisevergütung, und Mieter bekommen lokal produzierten Strom.“
Weiterer Schritt der Energiewende
Auch für Fenecon ist die Zusammenarbeit mit Pionierkraft ein weiterer Schritt in Richtung Energiewende. „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Pionierkraft. Für die 100-Prozent-Energiewende müssen alle an einem Strang ziehen und innovative Lösungen entwickeln“, betont Franz-Josef Feilmeier, Geschäftsführer von Fenecon. „Das von Pionierkraft neu gedachte Mieterstromkonzept ist ein Paradebeispiel genau dafür. Denn jetzt können auch kleine sowie mittelgroße Mehrfamilienhäuser unkompliziert von selbst produzierter Solarenergie profitieren und mit unserem Fenecon-Speicher einfach rund um die Uhr nutzen – und zwar ganz ohne bürokratische Hürden.“ (su)
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