„Die Spätfolgen der Finanzkrise haben sich stark auf unser erstes Halbjahr ausgewirkt“, sagt Vestas-Sprecher Andrew Hilton. Mit 126 Millionen Euro Profit nach Steuern im dritten Quartal konnte Vestas den Verlust nach Steuern auf 75 Millionen Euro nach neun Monaten verringern.
Zwar liegen Jahresumsatz und Profit des Unternehmens weit hinter denen des Vorjahres, jedoch konnte Vestas die höchsten Auftragseingänge seit Unternehmensgründung verzeichnen: Aufträge über rund 6,6 Gigawatt gingen in den ersten neun Monaten bei Vestas ein – das übertrifft die eingegangen Bestellungen aus dem gesamten Vorjahr um mehr als das Doppelte. Vestas rechnet bis zum Jahresende mit Neuaufträgen von insgesamt neun Gigawatt. Sechs Gigawatt will das Unternehmen 2011 errichten und Aufträge über acht Gigawatt abschließen.
Trotz der guten Auftragslage plant Vestas 3000 Stellen zu streichen, einen Großteil davon im Heimatland Dänemark. „Die Nachfrage Skandinaviens und Großbritanniens ist zu gering für unsere skandinavischen Fertigungskapazitäten. Wir müssten die Anlagen sehr weit verschiffen, was die Kosten zu stark erhöht“, sagt Hilton. Vier dänische Fertigungswerke für Rotorblätter, Maschinenhäuser und Türme mit 1138 Beschäftigten werden geschlossen. Um die übrigen Märkte Europas, die USA und Asien zu versorgen, hat Vestas 2010 insgesamt 2700 Stellen geschaffen. Europa rangiert im Absatzmarkt 2010 auf Platz eins mit 50 Prozent, gefolgt von den USA mit 30 sowie Asien-Pazifik mit 20 Prozent.
In Deutschland verstärkt das Unternehmen seinen Vertrieb. Ab Ende November ist es mit einem Büro in Berlin präsent, weitere Standorte sollen folgen. „In unseren deutschen Produktionswerken werden wir keine Stellen streichen“, versichert Hilton. (deg)