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100-Prozent-Region

Achental setzt voll auf Bioenergie

Die Region im bayrischen Landkreis Traunstein mit rund 30.000 Einwohnern als sehr ländlich geprägte Landschaft will künftig 100 Prozent des eigenen Energiebedarfs aus Bioenergie selbst erzeugen. Dafür plant die Region Achental in Kooperation der neun Gemeinden unter anderem die Errichtung neuer Biogasanlagen und die verbesserte Wärmeausnutzung bestehender Anlagen. Um die lokale Wertschöpfung zu steigern, werden seit 2007 biogene Energieträger, vor allem Holzhackschnitzel, auf einem Biomassehof in Grassau „aus der Region für die Region“ produziert. Hier werden die Brennschnitzel auch verkauft und seit 2010 in einem benachbarten Heizwerk mit Fernwärmeanschluss und der in diesem Jahr eröffneten Holzvergasungsanlage am selben Ort verwendet.

Um den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben, wurde mit Inbetriebnahme der Produktionsanlage auch die öffentlich-private Partnerschaft Biomassehof Achental GmbH amp; Co KG gegründet. Sie wird von den Gemeinden und privaten Unternehmern betrieben.

Beim Wettbewerb Kommunaler Klimaschutz hat die Region Achental mit dem Verein Ökomodell und der Biomassehof GmbH amp; Co. KG ein Preisgeld von 20.000 Euro erhalten, das in den weiteren Ausbau von Klimaschutzprojekten zu investieren ist. Nach Aussage von Wolfgang Wimmer, Projektleiter der Bioenergie-Region Achental, steht die Nutzung bereits fest: „Mit dem Preisgeld möchten wir die Abwärmenutzung von bestehenden Biomasseheizanlagen verbessern und Maßnahmen zur Wissensvermittlung für Schulklassen beispielsweise über die Auslobung eines Schülerpreises einleiten.“

Vorbildliche kommunale Kooperation

Neben den bereits realisierten Klimaschutzprojekten wurde die Region Achental vor allem für ihre Kooperation zwischen den Kommunen ausgezeichnet: „Mit ihrer interkommunalen Kooperationsstrategie nutzen die Kommunen entstehende Synergieeffekte, um auch investitionsintensive Projekte wie beispielsweise einen Biomassehof realisieren zu können“, so die Jury. Die Auszeichnung erhielt die Region am 07. November in Berlin im Rahmen der 5. Kommunalkonferenz „Mit der Energiewende kommunale Zukunft gestalten“. Ausgerichtet wird der Wettbewerb seit 2009 jährlich vom Bundesumweltministerium und dem Kölner Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz in Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden.

Die Region darf sich außerdem wegen ihrer innovativen Konzepte zum Ausbau von Biomasse bereits sei 2009 Bioenergie-Region nennen. Der auf drei Jahre gewährte Titel war im August vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. erneut nach Achental vergeben worden. Die Region hatte sich unter anderem mit dem Biomassehof beworben.

(Melanie Vogelpohl)