Das amerikanische Marktforschungsunternehmen IHS iSupply prognostiziert für dieses Jahr einen Anstieg des Zubaus an Photovoltaikleistung in den USA von 166 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Analysten gehen von einem Zubau von insgesamt 2,4 Gigawatt aus. Im Jahr 2010 gingen in den USA Solarstromanlagen mit einer Leistung von etwa 900 Megawatt ans Netz.
Als Grund für diese hohe Zubaurate in diesem Jahr nennen die Marktforscher den Bau von Großanlagen. Mit 1,4 Gigawatt haben die Freiflächenanlagen den größten Anteil, gefolgt von gewerblichen Anlagen mit 710 Megawatt. Auf privaten Wohnhäusern gehen Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 270 Megawatt ans Netz.
Markt hat Höchststand noch längst nicht erreicht
Für die nächsten Jahre geht iSupply von noch höheren Zubauraten aus. „Für nächstes Jahr wird Europa zwar eine Rezession vorhergesagt. Das Wachstum wird in den Vereinigten Staaten aber gut sein, da das US-Energieministerium in Form von Kreditbürgschaften dazu beiträgt, den Markt anzuregen und die Kapitalkosten für Großprojekte niedrig zu halten“, erklärt Mike Sheppard, Photovoltaikanalyst bei iSupply. Er erwartet, dass nächstes Jahr 3,1 Gigawatt installiert werden. Für 2015 soll der Zubau 5,5 Gigawatt betragen. Die Marktforscher gehen davon aus, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis der Markt seinen Höchststand erreicht.
Kalifornien bleibt vorn
Mehr als zwei Drittel der Solarleistung wir in diesem Jahr in Kalifornien zugebaut. Im Pazifikstaat entstehen Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 967 Megawatt. Voraussichtlich an zweiter Stelle liegt New Jersey mit einem Zubau von 263 Megawatt, obwohl der dortige republikanische Gouverneur Christopher Christie bereits angekündigt hat, weniger politische Unterstützung für den Solarstromausbau zu gewähren. Den dritten Platz belegt Arizona mit 243 Megawatt, gefolgt von New Mexico, Nevada, Pennsylvania und Florida. Am schnellste entwickelt sich aber New York in Sachen erneuerbare Energien. Bis 2015 liegt die durchschnittliche Zubaurate voraussichtlich bei 29 Prozent. Das größte Potenzial sehen die Marktforscher in Colorado. Derzeit stammen nur fünf Prozent des dort produzierten Stroms aus erneuerbaren Energien. Dieser Anteil soll bis 2020 auf 27 Prozent steigen. (Sven Ullrich)