Die im deutschen Gasnetz verbauten Stahlrohrleitungen sind für den Transport von Wasserstoff geeignet. So lautet das zentrale Ergebnis des Forschungsprojekts SyWeSt H2. Betriebsbedingte Alterung und Bruchzähigkeit entsprächen den Erwartungen an eine sichere Verfügbarkeit, die über Jahrzehnte gewährleistet sein müsse, schreibt der Auftraggeber des Projekts, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW), in einer Pressemitteilung.
„Transport grundsätzlich gelöst“
Statt ein neues Gasnetz für den Transport von Wasserstoff aufzubauen, könne das bereits bestehende, über 550.000 km lange deutsche Netz mit Gesamtkosten von nur rund 30 Milliarden Euro für den Transport von Wasserstoff umgerüstet werden, da nur einzelne Einbauteile oder Stationselemente ertüchtigt oder ausgetauscht werden müssten, hieß es weiter.
Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, bezeichnete die Forschungsergebnisse als wegweisend in die Wasserstoff-Zukunft. „Von den drei Herausforderungen entlang der Wertschöpfungskette – Erzeugung, Transport und Nutzbarmachung – ist der Transport nun grundsätzlich gelöst“, so Linke.
Forschungsergebnisse ermöglichen genauere Lebensdauerprognosen
Für das Forschungsprojekt wurden Proben der in deutschen Leitungen verbauten Stähle umfassenden Messmethoden unterzogen, die gegenüber bisherigen Studien weitere Variablen wie zum Beispiel den Einfluss des Wasserstoffdrucks berücksichtigen. Diese neuen Methoden ermöglichten genauere Lebensdauerprognosen und entsprechend länger prognostizierbare Betriebszeiten für Rohrleitungen, was zugleich eine bessere Planung und Wartung des Gasnetzes zulasse, so der DVGW. (kw)
Auch interessant:
Green Planet Energy testet mit Großspeicher die Netzintegration von Solar- und Windstrom
LNG-Terminals überdimensioniert und teuer für Steuerzahler
Wasserressourcen in Deutschland reichen für grünen Wasserstoff