Kurz nach ihrem Antritt hatte die neue grün-rote Landesregierung im Mai erklärt, bis 2020 den Anteil des Stroms aus Windkraft auf zehn Prozent erhöhen zu wollen. Dafür sollen in den nächsten Jahren rund 1.200 neue Windenergieanlagen mit einer durchschnittlichen Leistung von drei Megawatt installiert werden. Um den Ausbau der Windenergie zu beschleunigen, hatte die Regierung ein neues Landesplanungsgesetz und einen ergänzenden Windenergieerlass auf den Weg gebracht, dessen Entwurf derzeit der Öffentlichkeit zur Diskussion vorliegt.
Walter Witzel, Landesvorsitzender des Bundesverbands Windenergie (BWE) in Baden-Württemberg, überraschten die veröffentlichten Zahlen indes nicht: „Bislang fehlten einfach geeignete Standorte, weil es zuvor zu viele Ausschlussgebiete gab“, meint er. Das soll sich jetzt durch das neue Landesplanungsgesetz ändern. Dieses lässt Ausschlussflächen grundsätzlich nicht mehr zu – es sei denn, es handelt sich dabei um Natur- und Landschaftsschutzgebiete, die wie bisher geschützt werden. Demnach kommen im Ländle künftig deutlich mehr Flächen zur Nutzung der Windenergie in Frage.
Wie es aus dem Umweltministerium heißt, seien die Regionalverbände und Kommunen bereits dabei, alte Planungen zu überarbeiten beziehungsweise neue Pläne zu entwickeln. Und es tue sich bereits einiges im Südwesten, findet Witzel: „Neue Projekte, etwa im Schwarzwald oder auch im nördlichen Württemberg, sind bereits ins Visier genommen worden. Und es gibt viele Anfragen nach Gebieten von Investoren. Diese haben aber noch keinen Niederschlag in Form von Bauanträgen gefunden. Dazu sei erst einmal eine Änderung der gesetzlichen Grundlagen nötig, erklärte Witzel.
(Regine Krüger)