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Photovoltaik Hersteller

Keine Module mehr

Bosch Solar wird Anfang 2014 aus der Produktion von kristallinen Solarmodulen aussteigen. Der Rückzug betrifft auch die Herstellung von Ingots, Wafer und Solarzellen. Außerdem will Bosch seine Anteile an Aleo Solar im mecklenburgischen Prenzlau verkaufen. Allerdings zieht sich Bosch nicht gänzlich aus der Solargeschäft zurück. Über seine Tochter Voltwerk bleibt das Unternehmen in der gut laufenden Wechselrichtersparte weiterhin vertreten. Auch das Projektgeschäft wird Bosch Solar weiterführen. Außerdem bleiben die Entwicklung von Dünnschichtmodulen in Brandenburg an der Havel erhalten. Wie es dort weitergehen soll, wird Bosch zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

Mit den Preissenkungen nicht mithalten

Nachdem die kristalline Photovoltaik aufgrund der heftigen Konkurrenz aus China mit den vorgegebenen Preissenkungen von etwa 40 Prozent nicht mithalten konnte, schrieb Bosch im vergangenen Jahr eine Milliarde Verlust für die Produktionslinien in Arnstadt in seine Bücher. Deshalb ist die Schließung für Bosch ein folgerichtiger Schritt, auch wenn die 2.850 Mitarbeiter in der Produktion und bei Aleo Solar jetzt um ihre Jobs bangen müssen. „Uns ist bewusst, dass den Mitarbeitern eine schwierige Zeit bevorsteht“, sagt Stefan Hartung, Aufsichtsratsvorsitzender von Bosch Solar. „Wir werden gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern nach möglichst verträglichen Lösungen suchen. Wir wissen das große Engagement unserer Mitarbeiter bei Solar Energy zu schätzen, die im vergangenen Jahr auf allen Gebieten hart für die Zukunft des Bereiches gekämpft haben. Dafür danken wir ihnen. Dennoch haben wir leider gemeinsam keine dauerhaft wirtschaftliche erfolgreiche Situation erzielen können.“

Mehr als tröstende Worte

Die Belegschaft fordert aber mehr als nur tröstende Worte. „Wir erwarten Vorschläge des Unternehmens, wie der Standort und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden können“, sagt Wolfgang Lemb, der für das Arnstadter Werk zuständige Bevollmächtigte der IG Metall gegenüber DPA. Die Mitarbeiter fordern den Erhalt der Arbeitsplätze durch den Verkauf von Werksteilen sowie die Ansiedlung anderer Produktionslinien von Bosch in Arnstadt zu erhalten. Immerhin läuft die Produktion in Arnstadt auf Hochtouren und wird nach Angaben der IG Metall auch bis zum Jahresende weitergehen. Für heute hat Thüringens Ministerpräsident Matthias Machnig (SPD) die Geschäftsleitung von Bosch sowie Vertreter der IG Metall und des Betriebsrates nach Erfurt zu einem Krisentreffen eingeladen. Der Ministerpräsident will wissen, wie sich Bosch das weitere Vorgehen konkret vorstellt und ob das Land Thüringen etwas tun könne, um die Produktion in Arnstadt zu erhalten. Immerhin hat Thüringen schon die Arbeitsplätze im Modulwerk in Erfurt verloren. Arnstadt war damals ein Ausweichstandort, wo ein Großteil der Erfurter Belegschaft untergebracht werden konnte. (Sven Ullrich)