Seit Oktober 2021 nimmt das Online-Interesse an der eigenen Strom- und Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien nochmals deutlich zu. Während die ersten drei Quartale schon erkennbar über dem Vorjahresniveau lagen, vermittelte die DAA GmbH aus Hamburg noch einmal ein höheres Anfrageaufkommen an Fachbetriebe in ganz Deutschland.
Insbesondere im Bereich privat genutzter Solaranlagen bis 30 kW kam es zu einem deutlichen Anstieg des Online-Interesses nach Vergleichsangeboten von regional spezialisierten Solarteuren: Mit 252 Prozent Zuwachs stiegen die Anfragezahlen nach diesen Solaranlagentypen im Oktober 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat 2020 an. Auch im unterjährigen Vergleich stiegen die PV-Anfragezahlen im Vergleich zum Vormonat September um 46 Prozent an.
Ein ganz ähnliches Bild zeichnet sich beim Heizen mit erneuerbaren Energien als Alternative zu Erdgas und Heizöl ab. Spitzenreiter in der Online-Gunst ist eindeutig die Wärmepumpenheizung: Im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2020 gingen im Oktober 2021 91,5 Prozent mehr Anfragen nach regionalen Angeboten von SHK-Anbietern bei der DAA ein. Auch hier kam es nochmals zu einem deutlichen Plus im Vergleich zum September 2021. Allein im Oktober 2021 wurden auf den Online-Portalen und bei Partnern 65,9 Prozent mehr Angebote angefordert als noch im Vormonat.
Obwohl der deutschlandweite Durchschnittsstrompreis nicht in ähnlichem Maße wie das Online-Interesse gestiegen ist und nur wenige Cents über dem vergangener Monate in 2020 und 2021 lag, liegt der Schluss nahe, dass der allgemeine Energiepreisanstieg bei Strom, Erdgas, Heizöl und auch Kraftstoffen bei vielen Verbrauchern ein Umdenken angestoßen hat.
Während in den letzten Jahren die Erneuerbaren als Preistreiber auf dem Strommarkt und Wärmepumpen als viel zu teuer medial dargestellt wurden, scheint sich nun ein radikaler Sinneswandel zu vollziehen. Denn die hohe Nachfrage in 2021 und die sprunghaft gestiegenen Anfragezahlen im Oktober 2021 deuten darauf hin, dass viele private Gebäudeeigentümer nun den alternativen Energien eine hohe Relevanz zusprechen, mit ihrer Hilfe zukünftig niedrigere Strom- und Heizkosten zahlen zu müssen.
Dabei sind das Jahr 2021 und der Energiepreisschock nicht allein zu betrachten. Bereits 2020 zeigte, dass sich durch die Corona-Krise viele Eigenheimbesitzer auf Umbauten in und an ihrem Zuhause konzentrieren. Denn gestützt durch ein niedriges Zinsniveau und hohe Förderungen kam es auch schon 2020 zu einem erhöhten Anfrageaufkommen und zu vollen Auftragsbüchern bei Handwerkern.
Was bewegt Verbraucher konkret, sich verstärkt mit Photovoltaikanlagen und auch Wärmepumpen auseinanderzusetzen? Mit einer PV-Anlage auf dem Dach lässt sich eigener Strom zu konstant niedrigen Preisen erzeugen. Kommt zugleich ein Stromspeicher zum Einsatz, erhöht sich der Eigenverbrauch nochmals und die Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen wird noch größer. Wer eine eigene Solaranlage hat, ist somit für mindestens die nächsten 20 Jahre gerüstet für die Strompreisentwicklungen der Zukunft.
Dasselbe Prinzip gilt für den Gedanken an die Umrüstung auf eine nachhaltige Heizung wie eine Wärmepumpe. Denn die Preise für Heizöl und Erdgas steigen nicht allein durch ökonomische Faktoren: Auch der jährlich höher werdende CO₂-Preis und weitere Steuern spielen hier eine Rolle. Mit einer Wärmepumpe hingegen lässt sich klimafreundlich, kostengünstig und weitgehend preisstabil heizen.
Aufgrund steigender Netzgebühren, CO₂-Abgaben und ähnlicher Vorzeichen prognostiziert die DAA ein anhaltendes Hoch im Interesse an PV-Anlagen und Wärmepumpen.(nw)
Tipp: Sie wollen auf dem Laufenden bleiben über die Energiewende und Energiepreise? Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter. Hier geht es zur Anmeldung.