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Windenergietage

Rekordzubau der Windenergie in NRW

Anlässlich der Windenergietage im nordrhein-westfälischen Bad Driburg zogen der Landesverband Erneuerbare Energien NRW und der Bundesverband Windenergie NRW eine positive Bilanz: Zwar werden die Landesziele für den Zubau von Windenergie verfehlt, dennoch besteht ein guter Aufwärtstrend in den letzten Jahren. Der Zubau der Windenergie wird 2016 demnach sogar die zugebaute Leistung des Jahres 2002, die bei 435,4 Megawatt (MW) lag, übertreffen.

Von der Landesregierung wird angestrebt, bis 2020 durch Windenergieanlagen 15 Prozent des Strombedarfs in Nordrhein-Westfalen zu decken, bis 2025 sollen 30 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Für diese Ausbauziele wäre ein jährlicher Zuwachs der Windenergie von 650 MW notwendig. In NRW findet rund ein Drittel der deutschen Energieproduktion statt, bislang überwiegend durch Braun- und Steinkohleverbrennung. Die Ziele tragen daher einen großen Teil dazu bei, wie in Deutschland insgesamt der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase vorangetrieben wird.

Aufwärtstrend der Windenergie in NRW

Der Bruttozubau an Windenergie des Bundeslandes im ersten Halbjahr 2016 betrug laut Deutscher Windguard mit 92 Windenergieanlagen 248,9 MW und überstieg die im ersten Halbjahr 2015 zugebauten 112 MW um mehr als das Doppelte. Damit lag das Bundesland nach Abschluss des ersten Halbjahres 2016 im Ländervergleich auf dem fünften Platz, wenn man die kumulierte Leistung durch Windkraft betrachtet. Ende Juni waren landesweit Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 4.319 MW installiert.

2015 hatten Unternehmen in Nordrhein-Westfalen Windenergieanlagen mit einer Leistung von 422 MW zugebaut. 2014 waren es 307 MW, 2013 238 MW und 2012 sogar nur knapp 138 MW.

Positiver Ländervergleich

Bereits im vergangenen Jahr machte der hohe Zubau an Windenergieanlagen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zu den größten Wachstumsländern in der Windenergie.

Über die Windenergiebranche hinaus ist die Anzahl regionaler und kommunaler, geförderter Klimaschutzprojekte im größten Energiebundesland im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders hoch: 85 Prozent der Kommunen tun etwas für den Klimaschutz.

Trotz der positiven Zahlen für dieses Jahr sehen die Unternehmen und Verbände auf den Windenergietagen in Bad Driburg wie in anderen Ländern auch die Bedrohung des weiteren Ausbaus insbesondere in dem ab 2017 in Kraft tretenden Ausschreibungsmodell und einer gefährdeten Akzeptanz der lokalen Bevölkerung.
(Hannah Keyser)