Neben Senvion sind an dem des Projekts ReaLCoE (Robust, Reliable and Large Offshore Wind Energy Converters for Clean, Low Cost and Competitive Electricity) 13 europäische Unternehmen und Institutionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Offshore-Windenergiebranche beteiligt: EnBW, Principle Power, Jan De Nul, Fraunhofer IWES, DTU, Uptime Engineering, 8.2 Consulting, JBO, DNV GL, Ingeteam, BIBA, ECN und Wood. Die Europäische Kommission stellt Fördergelder aus dem Programm „Horizont 2020“ bereit.
Die Vision von ReaLCoE bestehe darin, das volle Potenzial der Offshore-Windenergie freizusetzen, um an den Strommärkten weltweit in direkten Wettbewerb mit konventionellen Energieträgern zu treten, so Senvion in einer Mitteilung. Das Projekt lasse diese Vision durch die vertikale Integration der Wertschöpfungskette, also die Umstellung von einer sequenziellen auf eine modulare und parallele Entwicklung, Erprobung und Zertifizierung, sowie durch neue Formen der Zusammenarbeit Realität werden.
Offshore-Wind soll am Strommarkt konkurrieren können
Nach Einschätzung von Dr. Jürgen Geißinger, CEO von Senvion, wird ReaLCoE die Time-to-Market deutlich verkürzen und die Stromgestehungskosten (LCoE) auf ein Niveau reduzieren, das es der Offshore-Windenergie ermöglicht, an den Strommärkten in direkten Wettbewerb zu anderen Anbietern zu treten. „Eine längere Betriebslebensdauer sowie geringere Serviceanforderungen werden zu einer erheblichen Senkung der Stromgestehungskosten führen. Dank des robusten, zuverlässigen und modularen Turbinendesigns können die Windenergieanlagen problemlos an unterschiedliche Märkte und Kundenvorgaben angepasst werden.“
Senvion ist für die nächsten dreieinhalb Jahre federführend bei der Umsetzung von ReaLCo. Auf den erfolgreichen Betrieb des Prototyps soll bis 2021 die Installation einer Vorserien-Anordnung in einer realistischen Offshore-Umgebung folgen, um das entwickelte Konzept zu validieren.
Die Betreiber von Offshore-Windparks rechnen bereits mit den großen Turbinen. So teilte der dänische Energieversorger Ørsted, der bei den deutschen Offshore-Ausschreibungen mit 0-Cent-Geboten erfolgreich war, im Anschluss mit, man rechne zum Zeitpunkt der Projektrealisierung mit deutlich leistungsstärkeren Windenergieanlagen. Derzeit installiert Ørsted im Windpark Borkum Riffgrund 2 insgesamt 56 Turbinen des Typs V164-8.3 MW des Herstellers MHI Vestas und damit die derzeit größten in der deutschen Nordsee. (Katharina Wolf)