Die NRW-Landesverbände von BUND, NABU, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und BWE haben deshalb Landesumweltminister Johannes Remmel im Landtag eine Gemeinsame Erklärung überreicht, in der sie sich für eine konsequente Energiewende in Nordrhein-Westfalen aussprechen, bei der die Windenergie eine tragende Rolle spielen müsse.
„Die Windenergie ist die zentrale Säule unserer Energieversorgung von morgen. Nur mit dem Ausbau dieser Zukunftsenergie können wir die NRW-Klimaschutzziele erreichen und den Energie- und Industriestandort NRW mittelfristig erhalten", sagte Klaus Schulze Langenhorst, Vorsitzender des nordrhein-westfälischen BWE. „NRW hat im Klimaschutz große Verantwortung zu tragen. So bedarf es gerade im Bereich des Arten- und Naturschutzes eines sachlich und fachlich fundierten Umgangs miteinander und weniger Gegeneinander. Denn im Grunde haben wir die gleichen Ziele.“
Bisher nur vier Prozent Windstrom in NRW
In ihrem Koalitionsvertrag strebt die Landesregierung in Düsseldorf an, dass bis 2020 mindestens 15 Prozent der nordrheinwestfälischen Energie aus Windenergie stammen sollen. Derzeit liegt der Anteil nach Angaben der Verbände bei gerade einmal vier Prozent. Gründe dafür seien der Mangel an Steuerung sowie Konflikte vor Ort, die dazu führten, dass Windenergieprojekte nicht oder nur langsam realisiert werden können.
„Eine große Herausforderung beim Ausbau der Windenergie ist es, die Naturverträglichkeit im Blick zu haben und frühzeitig alle relevanten Informationen in die jeweilige Planungsebene einfließen zu lassen. Das hat natürlich zur Folge, dass einige Projekte nicht umgesetzt werden“, sagte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW.
"Alle Akteure frühzeitig einbeziehen"
Um den naturverträglichen Windenergie-Ausbau in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben, müssen nach Ansicht der unterzeichnenden Verbände Anwohner sowie sämtliche weitere Akteure frühzeitig in die Planungen von Windenergieprojekten eingebunden werden. Ein neu einzurichtendes Dialogforum der Landesregierung soll darüber hinaus dazu beitragen, mögliche Konflikte zwischen Naturschutzbelangen und Windenergieprojekten zu moderieren und zu lösen. „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn die Bürgerinnen und Bürger sowie die anerkannten Naturschutzverbände von Anfang an beteiligt werden“, sagte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht.
Die Verbände forderten die Landesregierung außerdem dazu auf, die Planungshilfen des Landes regelmäßig zu überprüfen und weiterzuentwickeln, um die tatsächlichen Umweltwirkungen von Windenergieanlagen verlässlich bewerten zu können. „Gemeinsame Forschungsprojekte zwischen Naturschutzverbänden und der Windenergiebranche könnten eine bessere Planungsgrundlage für neue Projekte ermöglichen“, sagte Marie-Luise Fasse, Landesvorsitzende der SDW.