Die Normprüfungen zur Bauartzulassung nach DIN EN IEC 61215 sind jedoch nur darauf ausgelegt, eine prinzipielle Eignung zu bestätigen und Frühausfälle zu identifizieren. Diese neue Langzeit-Testsequenz wurde von den TÜV Rheinland-Prüfingenieuren basierend auf dieser Norm weiterentwickelt und soll sowohl den Herstellern als auch den Endnutzern ermöglichen, die Beständigkeit der Qualität der geprüften Solarmodule besser einzuordnen.
Zu den Umwelteinflüssen, die sich auf die Leistungsfähigkeit von Solarmodulen auswirken, zählen stark schwankende Temperaturen, mechanische Belastungen etwa durch Wind, große Schneemengen oder Hagel, spezielle Umgebungsbedingungen wie Salznebel, Staub, Sand, Ammoniak oder anderweitige Belastungen und Luftfeuchtigkeit mit Regen, Tau oder Frost. Diese unvermeidlichen Umgebungsfaktoren führen möglicherweise zu einer Verminderung der Modulqualität und können die erwartete Ertragsleistung mit der Zeit erheblich verringern.
Die langfristigen Modulprüfungen des TÜV Rheinland erstrecken sich über eine Testdauer von etwa neun Monaten über die Anforderungen der Norm DIN EN IEC 61215 für die Bauarteignung und Bauartzulassung hinaus und sollen das Leistungsverhalten der Solarmodule im Rahmen einer Simulation aufgrund mehrerer externer Variablen bewertbar machen.
Die Prüfsequenz umfasst vier umfangreiche Teilkomponententests: Feuchte-Wärme-Prüfung, Temperaturwechselprüfung, Feuchte-Frost-Prüfung und Bypass-Dioden-Test.
Beim Testverfahren PLUS werden zusätzliche Plug-in-Tests wie UV-Bewitterung, Hot Spot Test sowie Hagel- und mechanische Belastungstests hinzugefügt.
Die Kyocera Corporation hat gemeldet, dass ihr Solarmodul KD210GH-2PU als bisher erstes Modul die beiden Einzelprüfungen Feuchte-Wärme und Temperaturwechsel dieses neuen Langzeittests beim TÜV Rheinland bestanden habe. Zurzeit durchläuft dieses Kyocera-Modul die noch verbleibenden Einzelprüfungen. Im Dezember 2010 soll der Langzeittest dann abgeschlossen sein. (jw/pi)