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HUSUM Wind

Diskussion in Schleswig-Holstein: Rotor-in oder Rotor-out?

Es geht nur um ein einige Meter, doch die Auswirkungen könnten groß sein: Dürfen die Flügel der Windenergieanlage (WEA) über die Grenzen des Windeignungsgebietes hinausragen? Diese Frage wurde auf der Onshore-Windenergie-Konferenz Windwert, ausgerichtet von der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH), heftig diskutiert.

Schleswig-Holstein arbeitet mit der Rotor-in-Regelung, machte der Vertreter des zuständigen Innenministeriums deutlich, auch wenn es einen Ermessensspielraum von einigen Metern gebe. Außerdem hat sich die Landesregierung im Koalitionsvertrag dafür ausgesprochen, die Abstände zur Wohnbebauung nicht zu verringern. So seien die Klimaziele nicht zu erreichen, hielt Marcus Hrach vom Landesverband Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (LEE SH) dagegen: „Dann brauchen wir 3,8 Prozent Windenergie-Vorrangflächen.“ Laut Innenministerium werden rund 3 Prozent der Landesfläche in den neuen Windenergie-Regionalplänen benötigt, um die selbstgesteckten Ziele des Koalitionsvertrages und die Bundesvorgaben zu erreichen.

Schleswig-Holstein hat sich vorgenommen, bis zum Jahr 2030 15 Gigawatt Windenergie-Leistung an Land zu errichten und bis 2045 klimaneutral zu sein. Das neu eingerichtete Referat für Windenergie-Planung im Innenministerium des Landes arbeitet an neuen Regionalplänen, die bis 2026 vorliegen sollen.

Außerdem wurde deutlich, dass das Referat an den der aktuell gültigen Repowering-Regelung aus den Regionalplänen festhalten will. Demnach dürfen Windenergieanlagen, die außerhalb von Vorrangflächen stehen, nicht an derselben Stelle durch neue ersetzt werden, sondern der Betreiber muss sich einen Standort innerhalb eines extra für Repowering ausgewiesenen Vorranggebietes suchen und für eine neue WEA zwei alte Anlagen abbauen. Dies kritisiert der LEE SH, da seiner Ansicht nach diese Regelung gegen den neuen Paragrafen 245e im Baugesetzbuch verstoße, der Teil des Windenergie-Beschleunigungspakets der Bundesregierung ist. „Wir sind in Schleswig-Holstein Spitzenreiter bei den Genehmigungen und beim Aufbau neuer Anlagen – und diesen Spitzenplatz wollen wir halten. Wir werden niemals zu viel Energie aus Erneuerbaren haben“, betonte Hrach.