Der Ausbau der Windenergie muss in Deutschland beschleunigt werden, wenn wir unsere Ausbauziele schaffen wollen. Bisher dauern Genehmigungen immer noch mehrere Jahre. Grünes Licht für die Errichtung von 17 Windenergieanlagen mit einer Gesamtkapazität von rund 100 Megawatt (MW) hat der Energieversorger Leag mit Sitz in Cottbus nun bereits nach 23 Monaten bekommen: Für den Windpark gab es jetzt die Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Man muss allerdings dazu sagen, dass Planer und Versorger seit vielen Jahren mit den Behörden vor Ort in gutem Austausch stehen und die Zusammenarbeit daher besonders schnell gelingen konnte. Das Projekt wird von der EP New Energies GmbH (EPNE) in der Lausitz auf einer Rekultivierungsfläche des Tagebaus Jänschwalde entwickelt und gebaut.
„Das ist ein weiterer Meilenstein beim Umbau der Lausitz zu Deutschlands grünem Powerhouse. Schritt für Schritt wollen wir bis 2030 bis zu 7 Gigawatt und bis 2040 bis zu 14 Gigawatt Wind- und Solar-Stromerzeugungsanlagen ans Netz bringen und in Kombination mit Langzeit-Batteriespeichern und H2-ready-Gaskraftwerken oder reinen H2-Kraftwerken grundlastfähig verfügbar machen“, kündigt der Leag-Vorstandsvorsitzende Thorsten Kramer an. „Dieser Wandel wird schon in den nächsten Jahren mit der Inbetriebnahme der ersten Anlagen in Forst-Briesnig, auf dem Cottbuser Ostsee, in Bohrau, Dissen, Boxberg und an anderen Projektstandorten deutlich sichtbar werden.“
„Wir gehen die Energiewende in großen Schritten. Das ist die zweitgrößte Genehmigung, die in Deutschland bis dato für einen Onshore-Windpark erteilt wurde“ sagt Dominique Guillou, Geschäftsführer der EPNE. „Allein mit dem Windpark Forst-Briesnig 2 und dem angrenzenden Energiepark Bohrau, der sich im fortgeschrittenen Bebauungsplanverfahren befindet, ergeben sich mehr als 500 MW an erneuerbarer Leistung, die auf das Konto der Gigawatt-Factory einzahlen werden. Mit der Baugrundverbesserung auf der Projektfläche in dem ehemaligen Tagebaugebiet wollen wir in den nächsten Monaten beginnen.“
Die Rekultivierungsfläche von etwa 320 Hektar, auf der Forst-Briesnig 2 entstehen soll, befindet sich in der bergrechtlichen Verantwortung der Leag. Derzeit wird sie gemeinsam mit der Arge Heinersbrück für die landwirtschaftliche Nutzung hergestellt. Neben der landwirtschaftlichen Nutzung sollen die Flächen der Erneuerbare-Energie-Gewinnung dienen.
Die Inbetriebnahme des Windparks Forst-Briesnig 2 ist für 2025 geplant. Der Windpark geht dann mit einer Kapazität ans Netz, mit der er etwa 270.000 MWh Strom im Jahr einspeisen kann. Das entspricht rechnerisch dem Jahresstrombedarf von 77.000 Drei-Personen-Haushalten. (nw)