Die Bundesnetzagentur hat die Ausschreibungsmengen für die kommenden drei Auktionen Windenergie an Land in diesem Jahr deutlich erhöht. Statt der ursprünglich im EEG vorgesehenen 2.500 MW pro Termin, werden zum 1. Mai, 1. August und 1. November jeweils knapp 4.100 MW ausgeschrieben. Grund dafür sind die Unterzeichnungen in den Auktionen 2023. Laut Gesetz müssen die nicht vergebenen Mengen erneut zur Auktion gestellt werden.
Höchstwert liegt bei 7,35 Cent pro Kilowattstunde
In diesem Jahr liegt der Höchstwert für die Ausschreibungen der Windenergie an Land unverändert bei 7,35 ct/kWh. Damit sind nach Ansicht des Bundesverbandes Windenergie (BWE) sowohl im Süden als auch in topologisch herausfordernden Mittelgebirgslagen oder Forsten eine Wirtschaftlichkeit erreichbar.
Interessant dürfte nun werden, ob sich ausreichend Projekte für die kommenden Runden finden. Trotz gestiegener Genehmigungszahlen blieb die erste Runde 2024 zum 21. Februar, bei der 2.400 MW ausgeschrieben wurden, mit 1.795 MW bezuschlagter Leistung erneut unterzeichnet. Bereits 2023 war in keiner Runde die vollständige Menge eingereicht worden.
BWE sieht positiven Trend
Der Bundesverband Windenergie sieht trotzdem einen positiven Trend. Mit 7.500 MW seien 2023 ein Spitzenwert genehmig und 6.400 MW bezuschlagt worden, betonte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. „2024 sollte dieser Wert deutlich übertroffen werden.“
Das könnte klappen: Laut Fachagentur Windenergie an Land wurden in diesem Jahr bereits Anlagen mit einer kumulierten Leistung von mehr als 1.200 MW neu genehmigt. „Damit setzt sich der positive Trend des Vorjahres fort“, so Heidebroek. Es brauche allerdings gerade in der Südregion, von Sachsen über Bayern bis Baden-Württemberg, mehr Genehmigungen. „Hier sind die Länder zentral in der Verantwortung. Zugleich können die Kommunen, deren Planungsrechte über die Gemeindeöffnungsklausel gestärkt wurden, nun ebenfalls Projekte nach vorn tragen”, so die BWE-Präsidentin. (kw)
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