Nun ist auch die letzte Auktion Windenergie an Land 2023 mit einer, wenn auch leichten Unterzeichnung zu Ende gegangen. 167 Projekte mit einer Gesamtleistung von 1.967,2 MW wurden bezuschlagt, ausgeschrieben waren gekürzte 2.087 MW (wir berichteten). Damit wurde zwar mit 6.377 MW nahezu die doppelte Menge wie 2022 (3.225 MW) vergeben. Doch das ursprüngliche Ziel des EEG, in diesem Jahr mehr als 12.000 MW erfolgreich unter den Hammer zu bringen, wurde gerade mal zur Hälfte erreicht .
Wo bleiben die Projekte? Genehmigungen sind vorhanden
Offenbar zögern viele Projektentwickler, denn genehmigte Projekte sind ausreichend vorhanden: Laut Bundesverband Windenergie wurde 2023 wurde bisher ein Rekordvolumen von rund 7.000 MW genehmigt. Noch im Oktober hatte der Verband deshalb gefordert, die Ausschreibungsmenge von 3.192 MW nicht zu kürzen, da ein schon genehmigtes, aber noch nicht bezuschlagtes Volumen von insgesamt 3.860 MW aus den Jahren 2021 (180 MW), 2022 (600 MW) und 2023 (3.065 MW) bereitstehe. Doch selbst die zusammengestrichene Menge wurde nicht erreicht.
Höchstwert bleibt 2024 bei 7,35 ct/kWh
Entsprechend nüchtern äußerte sich Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Auch wenn der Zuwachs gegenüber 2022 hoffnungsvoll stimme, müsse sich der Trend einer deutlichen Steigerung verstetigen, sagte er. Steigende Vergütungen für das kommende Jahr hat Müller indes nicht anzubieten, um mehr Projekte auch in die Ausschreibung zu locken: Auch im kommenden Jahr wird der Höchstwert für Windenergie an Land, bei 7,35 Cent pro Kilowattstunde liegen. Im kommenden Jahr wird sich zeigen, ob das Niveau ausreicht, um aus dem Genehmigungen auch Windparks werden zu lassen.
Mit diesem Wert stehe der Zubau der kommenden Jahre auf einem soliden Fundament, sagte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek optimistisch. „Umso wichtiger ist es, dass die Bundesländer nun ihrerseits die Bundesgesetze umsetzen und auch in den entscheidungsbefugten Behörden konsequent anwenden“, forderte sie. „Die Branche kann und wird liefern.“
Zuschläge gehen in vier Bundesländer
Was die regionale Verteilung der Zuschläge der November-Auktion betrifft, bleiben wie schon im gesamten Jahr drei Bundesländer an der Spitze: So entfielen die größten Zuschlagsmengen wieder auf Standorte in Schleswig-Holstein (416 MW, 42 Zuschläge), Niedersachsen (312 MW, 25 Zuschläge) und Nordrhein-Westfalen (309 MW, 31 Zuschläge). 16 Zuschläge mit 222 MW gehen nach Mecklenburg-Vorpommern. (kw)