Das neue Ziel baut auf der bisherigen Offshore-Windkraft-Agenda des Konzerns auf. Dongs Installationsziel für 2020 ist die Errichtung von Meereswindturbinen mit einem Erzeugungsvolumen von insgesamt 6,5 GW. Nun sagt der dänische Versorger, dass es das 2020-Ziel aller Wahrscheinlichkeit nach übertreffen wird.
Dongs Strategie war bisher sehr profitabel. Der Kraftwerksbetreiber und Projektierer beginnt die Entwicklung neuer Offshore-Projekte zunächst alleine, verkauft aber später große Teile an den Projekten, teils noch vor dem Baubeginn. Das Unternehmen hat bisher 3,6 GW an Offshore-Windturbinen errichtet und betreibt davon rund zwei GW selbst. Dong-Chef, Henrik Poulsen, sagte vor Investoren auf einer Konferenz Anfang Februar, das Bestreben nach mehr Volumen im Offshore-Geschäft dürfe gleichwohl nicht auf Kosten der Wertschöpfung gehen. Dong werde weiterhin auf konstante Gewinnrückflüsse aus dem Offshore-Geschäft bestehen.
Zusätzlich zum schon zuvor getroffenen Beschluss, sich vom eigenen Öl- und Gasgeschäft zu verabschieden, will Dong nun auch gänzlich auf Kohleverfeuerung in den konzerneigenen Kraftwerken verzichten. „Unsere Strategie ist es, die Umwandlung der Gruppe hin zu grüner Energie fortzusetzen und in ein nachhaltigeres Energiesystem überzugehen. Wir haben uns entschlossen ab 2023 die Verwendung von Kohle in unseren Kraftwerken einzustellen", sagt Poulsen.
Dong hatte im vergangenen Jahr Anteile einiger Meereswindprojekte verkauft: 50 Prozent jeweils an den britischen Offshore-Windparks Race Bank und Burbo Bank Extension sowie des weniger entwickelten Bay State-Wind-Projekts vor der US-Ostküste. Die Bruttoinvestitionen des Konzerns beliefen sich 2016 auf 15 Milliarden Kronen, umgerechnet 1,6 Milliarden Euro. Dong gab davon insgesamt 83 Prozent für Windenergie aus.
(Maria Dahl)