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Aus 3 mach 2: Bundesnetzagentur kürzt Auktionsvolumen Wind an Land um mehr als ein Drittel

Trotz Protesten aus der Windbranche hat die Bundesnetzagentur das Ausschreibungsvolumen für die Novemberauktion Wind an Land um mehr als ein Drittel gekürzt. Statt wie im EEG vorgesehen rund 3,2 GW auszuloben, können zum Stichtag 2. November nur Gebote mit einem Gesamtvolumen von etwas über 2 GW bezuschlagt werden, wie die Agentur auf ihrer Website mitteilt. Zur Begründung hieß es, es sei eine Unterzeichnung zu erwarten.

3.860 MW stehen laut BWE zur Verfügung

Tatsächlich gingen bei allen Auktionen in diesem Jahr weniger Angebote ein, als Volumina zur Verfügung standen – und das, obwohl die Bundesnetzagentur die Mengen bereits gekürzt hatte: für die Auktion am 1. Mai leicht von 3.201 MW auf 2866 MW und im August deutlich auf nur noch 1.666 MW.

Die daher auch für November zu erwartende Kürzung hatte im Vorfeld zu Protestesten aus der Branche geführt. Der Bundesverband Windenergie hatte auf ausreichend genehmigte Projekte verwiesen: 3.860 MW stünden zur Verfügung, eine Kürzung sei deshalb nicht nötig.

„Falsches Signal“

Entsprechend enttäuscht äußerte sich der Verband jetzt zur Entscheidung, doch mit weniger Volumen in die Auktion zu gehen. „Vor diesem Hintergrund ohne Not das Volumen derart deutlich zu beschneiden, setzt ein falsches Signal”, sagte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. Angesichts der vorliegenden Genehmigungen hätte zu Ende des Jahres das Gesamtzuschlagsvolumen bei 7.601,9 MW liegen können. „Durch die Kürzung bleiben wir deutlich dahinter zurück“, kritisierte Heideboek. Ursprünglich hatte das EEG für 2023 rund 12,8 GW vorgesehenen.

Wann kommt der Höchstwert 2024?

Heidebroek forderte die Bundesnetzagentur nun auf, zumindest möglichst frühzeitig den Höchstwert für das kommende Jahr festlegen. „Angesichts der weiter dramatischen Preis- und Zinssteigerungen muss dieser mindestens auf dem aktuellen Niveau belassen werden. Die Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette brauchen schnell Planbarkeit, um ihre Investitionsentscheidungen zu treffen“, so die BWE-Präsidentin. 2022 habe die Bundesnetzagentur bis zum buchstäblich letzten Tag gewartet, um die Anhebung der Höchstwerte zu verkünden. „Das darf sich nicht wiederholen.“ (kw)

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