Der 2023 beschlossene Windkraft-Förderplan der Europäischen Investitionsbank (EIB) nimmt Gestalt an. In einem Pilotprojekt hat das Geldinstitut jetzt eine Rückbürgschaft über 500 Millionen Euro an die Deutsche Bank AG vergeben. Sie soll damit ein Portfolio von Bankgarantien in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro für neue Investitionen in Windparks in der EU einrichten, heißt es in einer Presseinformation der EIB.
Garantien sollen private Investitionen von bis zu acht Milliarden Euro auslösen
Die Transaktion ist Teil des im Dezember 2023 beschlossenen Windkraft-Förderplans der EIB, der insgesamt fünf Milliarden Euro umfasst.
Von der ersten Runde sollen Hersteller von Windenergieanlagen profitieren, die aufgrund von Lieferkettenproblemen, Inflation und stockender Nachfrage in Probleme geraten sind. „Unsere Vereinbarung mit der EIB verschafft den Windkraftanlagenherstellern ein spürbares zusätzliches Garantievolumen, damit sie die umfangreichen Projekte bekommen und durchführen können“, sagte Alexander von zur Mühlen, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank. Die Bankgarantien sollen es ihnen ermöglichen, ihre Lieferanten im Voraus zu bezahlen. Die EIB geht davon aus, dass so private Investitionen von bis zu acht Milliarden Euro ausgelöst werden.
Teil des Aktionsplans Windenergie
Im Oktober 2023 hatte die Europäische Kommission ihren Aktionsplan für Windenergie vorgelegt, der 15 Sofortmaßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Windindustrie vorsieht. Vier dieser 15 Aktionspunkte zielten darauf ab, den Zugang der Windindustrie zu Finanzmitteln zu verbessern. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Einrichtung der EIB-Rückbürgschaften.
„Die heutige Ankündigung ist sehr zu begrüßen“, sagte Phil Cole, Direktor für industrielle Angelegenheiten beim europäischen Branchenverband Wind Europe. Die Nachfrage nach Windturbinen „made in Europe“ steige rapide an. „Ein verbesserter Zugang zu Finanzmitteln und Instrumenten zur Risikominderung sind von zentraler Bedeutung, um sicherzustellen, dass die europäischen Windturbinenhersteller mit dieser Nachfrage Schritt halten und ihre Produktion im Einklang mit den EU-Zielen für 2030 hochfahren können, betonte er.
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