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Offshore: Ausbau der Parks kommt voran, Netzanschluss verzögert sich

Der Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland geht weiter: Für das Projekt Windanker mit 315 MW in der Ostsee hat Iberdrola jetzt die endgültige Investitionsentscheidung getroffen. Der Energiekonzern RWE meldet die Genehmigung des Nordseeclusters A. Beim Netzausbau zeichnen sich hingegen Verzögerungen ab: Amprion muss die Netzanbindungen Balwin 1 und 2 verschieben.

An der Ostsee starten im Juli die Bauarbeiten für Windanker, teilte Iberdrola mit. Eine Milliarde Euro wird das Unternehmen in das 315-MW-Projekt investieren. Damit startet nach Wikinger und Baltic Eagle die Realisierung des dritten Offshore-Parks von Iberdrola in der Ostsee. 2026 soll Windanker in Betrieb gehen. Die Zulieferkette sei geschlossen, die wichtigsten Komponenten lägen bereits vor, heißt es in einer Presseinformation des Unternehmens. Installiert werden demnach 15 SG14-236 DD von Siemens Gamesa mit einer Nennleistung von je 15 MW. Den erzeugten Strom will Iberdrola über PPAs verkaufen.

Baustart in der Nordsee: 2025 und 2026

Unterdessen hat RWE grünes Licht für ein weiteres Nordsseprojekt erhalten: Mitte Juni habe das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die Planfeststellungsbeschlüsse für das Nordseecluster A (bestehend aus NC 1 und NC 2) erteilt. Damit kann RWE nun die erste Ausbaustufe des insgesamt 1,6 Gigawatt großen Nordseeclusters umsetzen, meldet das Unternehmen. Für das gesamte Cluster hat RWE kürzlich die Investitionsentscheidung getroffen. Auch die Lieferanten für die Hauptkomponenten sind bereits ausgewählt. Der Baustart für das Nordseecluster A mit 660 Megawatt Kapazität ist für 2025 geplant; vollständige Inbetriebnahme soll Anfang 2027 erfolgen.

Netzanschlüsse zu weit vorgezogen?

Während es also bei dem Ausbau der Windparks vorangeht, meldet Amprion eine Verzögerung des Netzanschlusses für die Cluster Balwin1 und Balwin 2 in der Nordsee vor Borkum. Sie sollen jetzt 2030 und 2031 in Betrieb gehen und damit ein Jahr später als geplant. Allerdings: Die Bundesregierung hatte 2022 die Inbetriebnahme um zwei und drei Jahre vorgezogen, um so die Ausbauziele für 2023 zu sichern, erklärt Amrpion in einer Presseinformation. Die Inbetriebnahme von Balwin1 sei von 2031 auf 2029 vorgezogen, die von Balwin2 von 2033 auf 2030 verlegt worden.

„Brauchen dringend weitere Kapazitäten“

„Wir haben uns frühzeitig Kapazitäten für die wesentlichen Baugewerke am Markt sichern können. Trotz intensiver Bemühungen ist die starke Beschleunigung von zwei beziehungsweise drei Jahren aufgrund des engen Marktes jedoch nicht zu erreichen“, sagt Carsten Lehmköster, Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH. „Mit dem nun angepassten Zeitplan tragen wir weiterhin zu einer Beschleunigung der Ausbauziele bei. Das ist ein Kraftakt, den wir gemeinsam mit unseren Partnern stemmen.“ Es werde deutlich, dass die Spielräume bei unseren Vertragspartnern immer enger werden, so Lehmköster. „Wir müssen dringend weitere Kapazitäten am Markt aufbauen, um die ambitionierten Ziele zu erreichen.“

Balwin 1 und 2 können jeweils eine Leistung von 2.000 Megawatt übertragen. (kw)

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