Der Projektentwickler Juwi aus dem rheinländischen Wörrstadt wird in Australien ein Hybridkraftwerk planen und errichten. Damit soll die Nickelmine des Bergbaukonzerns BHP in der Nähe von Leinster in Westaustralien mit Strom versorgt werden. Das Hybridkraftwerk besteht aus einem Solarpark mit einer Leistung von 27,4 Megawatt, der auf einer Fläche in Leinster unmittelbar in der Nähe der Mine entsteht. Dazu kommt noch Strom aus einem Solarpark in Mt. Keith, gut 90 Kilometer weiter nördlich, mit einer Leistung von 10,7 Megawatt. Um die Stromversorgung auch nachts sicherzustellen, integriert Juwi noch einen Batteriespeicher mit einer Leistung von 10,1 Megawatt in die Stromversorgung der Mine.
Wolken vorhersagen
Die Anlagen sollen im November des kommenden Jahres in Betrieb gehen. „In dem Projekt wird direkt vor Ort Solarstrom erzeugt. Zudem wird die Stromintegration durch ein Wolkenvorhersagetool sowie die neuste juwi Technologie zur Netzintegration, Hybrid IQ, eingesetzt“, erklärt Dave Manning, Director Global Hybrid bei Juwi. Dieser Hybrid IQ ist eine intelligente Steuerung von energieautarken Inselsystemen, das Juwi zusammen mit Siemens für Energielösungen für Bergbauregionen entwickelt hat.
Kontrollplattform ist Basis für Betrieb der Anlage
Die Kontrollplattform basiert auf Siemens Sicamgeräten. Das sind Geräte zur Fernsteuerung und Automatisierung. Diese wurden um die spezifisch für Bergbauminen notwendige Details ergänzt, die Juwi auf der Basis der bisherigen Erfahrungen mit solchen Systemen entwickelt hat. Der Hybrid IQ Microgrid Controler passt sich an die sich verändernden Rohstoffvorkommen sowie an die Verarbeitungs- und Stromanforderungen in der Mine an. Gleichzeit stellt er Berichte und Analysen bereit, als Basis für den Betrieb und das Management der Anlagen.
Höhere Erträge und perfekte Integration
In Kombination mit einer verbesserten Wolkenvorhersage kann so der Betrieb der Anlagen optimiert und die Solar- und Batteriesysteme perfekt in das schon bestehende Micogrid des Bergwerks integriert werden. Zielt ist es schließlich, das Bergwerke mit so viel Solarstrom wie möglich zu versorgen. Zudem sogt die Verwendung von bifacialen Modulen und Montagesystemen, die diese Module einachsig dem Lauf der Sonne nachführen, für höhere Stromerträge.
Solarstrom für Bergbau ist im Kommen
Für Juwi sind Bergbauunternehmen schon längere Zeit gute Kunden. So hat Juwi bereits mehrere Microgridhybridsysteme im Kraftwerksmaßstab für Bergbauunternehmen in Australien gebaut. Neben dem Projekt in Leinster sind noch sechs weitere Stromversorgungssysteme für Bergwerke in Australien und Afrika in der Projektpipeline. „Die Bereitstellung von Hybrid-Lösungen bietet viele Vorteile für westaustralische Minen. Die Rohstoffindustrie beweist ihre Vorreiterrolle in Technologie und Dekarbonisierung, während sie das Geld für die Betriebsführung und Risiken durch Benzinpreise verringert“, weiß Dave Manning.
Nachhhaltiges Nickel für die Batterieproduktion
Für BHP ist das Projekt ein weitere Schritt, das Unternehmen zum Nickelproduzenten mit dem kleinsten CO2-Fußabdruck zu machen, wie Eddy Heagel, Chef von BHP Nickel West betont. „Durch die Nutzung des Stroms aus Leinster und Mt. Keith werden sich unsere Emissionen um zwölf Prozent verringern, die Treibstoffkosten verringern und gleichzeitig durch den Batteriespeicher die Sicherheit unserer Stromversorgung erhöhen“, betont er. Zudem haben Juwi und BHP den Bau der Anlagen beschlossen, kurz nachdem BHP einen Vertrag über die Lieferung von Nickel mit Tesla abgeschlossen hat. „Nachhaltiges Nickel mit einem geringen CO2-Fußabdruck ist entscheidend für unsere Kunden aus der Batterie- und Elektrombilitätsbranche“, sagt Eddy Haegel.
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