Wärmeversorgung mit möglichst geringem Anteil fossilen Brennstoffen – wie das gelingen kann, zeigt ein Leichtturmprojekt der Stadtwerke Tübingen (SWT) gemeinsam mit den Unternehmen Alfred Ritter und Ritter Energie- und Umwelttechnik.
1.125 MWh-Stunden Wärme liefert die Sonne
Eine neu errichtete Solarthermie-Dachanlage mit 468 Kollektoren und 2312 Quadratmetern, die auf der neu erbauten Lagerhalle der Alfred Ritter GmbH errichtet wurde, soll künftig pro Jahr etwa 1.125 MWh Wärme erzeugen und damit rund 20 Prozent zur Gesamt-Wärmeproduktion der neuen Energiezentrale beitragen. Nach Angaben der SWT ist sie die Größte ihrer Art in Deutschland.
Die restliche Wärmeversorgung wird über ein Erdgas betriebenes BHKW und eine Wärmepumpe gedeckt. Zudem wird das System durch einen Spitzenlastkessel und zwei Wärmespeicher ergänzt. Damit kommt die Energiezentrale auf einen Primärenergiefaktor von 0,28.
Ritter Sport berücksichtigte das Gewicht der Anlage bei der Hallenplanung
„In Dettenhausen zeigt sich eindrücklich, was möglich ist, wenn Unternehmen kooperativ und konstruktiv die Versorgungszukunft einer Gemeinde im Blick haben“, sagt SWT-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke. Denn möglich war die Umsetzung nur, weil Ritter Sport bereits beim Bau der Lagerhalle das Gewicht der Anlage statisch berücksichtigen konnte.
Schon seit zwei Jahren arbeiten die SWT daran, ihre Wärmeversorgung klimafreundlicher aufzustellen. Hierfür wurde im Industriegebiet Kuchenäcker in Dettenhausen eine neue Energiezentrale errichtet.
In den nächsten Jahren wollen die Stadtwerke, die die Energiezentrale betreiben, den Anteil der Erneuerbaren an der Wärmeversorgung am Standort Kuchenäcker und auch insgesamt weiter erhöhen. (kw)
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