Das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt und Energie hat einen Leitfaden zur Finanzierung von erneuerbaren Energiegemeinschaften veröffentlicht. Hintergrund ist, dass diese Energiegemeinschaften zwar die Beteiligung der Bürger an der Energiewende verbessern. Doch viele Gründer und Teilnehmer können oder wollen nicht das gesamt notwendige Kapital für den Bau der Anlage selbst aufbringen. Deshalb bedürfe es eines Finanzierungskonzepts, wie das Ministerium mitteilt.
Verschiedene Finanzierungsvarianten möglich
Wie ein solches Finanzierungskonzept aussehen kann und wo die Interessenten an einer Energiegemeinschaft die Geldgeber finden, haben die Autoren des Leitfaden „Finanzierung erneuerbarer Energiegemeinschaften“, herausgearbeitet. So gibt es unter anderem die Möglichkeit eines Bankkredits. Hier liegt die Höhe der Finanzierung durch den Geldgeber bei bis zu 80 Prozent. Es gibt aber auch die Möglichkeit des Anlagenleasings durch die Energiegemeinschaft und andere Modelle der Fremdfinanzierung wie ein Nachrangdarlehen, ein sogenanntes Factoring oder eine strukturierte Finanzierung. Die Teilnehmer an der Energiegemeinschaft sollten aber auch Förderungen nutzen.
Kapitalgeber müsse sich absichern
Die Autoren des Leitfadens zeigen aber auch, worauf die Kapitalgeber bei der Finanzierung von Energiegemeinschaften achten sollten. Sie sollten sich anschauen, wer der Betreiber des Projekts ist und welche Erfahrungen und Kompetenzen dieser mitbringt. Wichtig ist auch, wie stark der Betreiber der Anlage selbst in der Energiegemeinschaft eingebunden ist. Außerdem sollte sich der Kapitalgeber auch die Ertragsprognosen und deren Schlüssigkeit anschauen. Denn die Erträge müssen ausreichen, um nicht nur die Zinszahlungen und Tilgungen, sondern auch einen Finanzpuffer sicherzustellen. Außerdem müssen die Kapitalnehmer natürlich auch Sicherheiten beibringen, auf die der Kapitalgeber zugreifen kann und die auch verwertbar sind, wie dies bei Fremdfinanzierungen immer üblich ist.
Den gesamten Leitfaden finden Sie auf der Internetseite des österreichischen Klimaschutzministeriums zum kostenlosen Download.
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