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Regenerative Energieversorgung

Bundespräsident fordert Energiewende

Bundespräsident Joachim Gauck hat gestern und heute im ausgedehnten Park von Schloss Bellevue 15.000 Besucher empfangen. Sie waren gekommen, um sich die zweitägige Leistungsschau der Umweltbranchen anzusehen. Partner der Veranstaltung war die Deutsche Bundesstiftung für Umwelt. In seiner Eröffnungsrede nahm Joachim Gauck erstmals seit Beginn seiner Amtszeit zur Energiewende Stellung. „Umweltpolitik verursacht keine Kosten“, sagte der Bundespräsident. „Sondern sie zeigt, wer wo und wann welche Kosten trägt.“ Gauck forderte: „Die Kosten für die Umweltbelastungen und Umweltrisiken müssen den Verursachern in Rechnung gestellt werden, nicht dem Steuerzahler.“

Verlässlicher politischer Rahmen

Der Bundespräsident sprach sich auch dafür aus, „einen verlässlichen politischen Rahmen zu setzen. Denn das Handeln ist dringlich.“ Angesichts steigender Emissionen komme eine folgenschwere Erderwärmung auf uns zu, führte Gauck weiter aus. „Wer die Energiewende bremst, um sich einen kurzfristigen Vorteil zu verschaffen, wird langfristig schweren Schaden verursachen. Langfristig ist ökonomisch nur sinnvoll, was auch ökologisch vertretbar ist.“ Gauck beendete seine Ansprache mit den Worten: „Nichts ist günstiger, als die Rohstoffe, die man einspart. Und nichts ist billiger als die Energie, die man nicht braucht.“

Photovoltaik gehört zur Haustechnik

Rund 200 Aussteller waren vom Bundespräsidialamt eingeladen worden, sich an der Leistungsschau zu beteiligen. Darunter befanden sich einige Vertreter der Solarbranche und der Energieerzeugung. Buderus beispielsweise präsentierte moderne, energiesparende Haustechnik. Das Haus erzeugt mehr Energie, als es verbraucht. „Die Photovoltaik als Generator kommt nun zur Haustechnik hinzu“, erklärte Luc Geerinck von Buderus. „Derzeit vollzieht die Photovoltaik die Wende von der Stromeinspeisung zum Selbstverbrauch des Solarstroms. Das wird sehr interessant, denn dafür braucht man integrierte Systeme und Steuerungen.“ Buderus zeigte die ganze Palette möglicher Energieversorger im Ein- und Zweifamilienhaus, angefangen vom Pelletofen über Wärmepumpen, Sonnenkollektoren und effiziente Pufferpeicher. Auch Karl-Heinz Stawiarksi, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wärmepumpe, sieht im Selbstverbrauch von Solarstrom einen neuen Trend: „Die Photovoltaik und die Wärmepumpe haben eine gemeinsame Zukunft.“ Bosch Solar zeigte ein elektrisch angetriebenes Fahrrad (Pedelec) und Speichersysteme für Solarstrom.

Energie sparen kostet nur wenig

Der Haustechnikhersteller Danfoss beispielsweise konzentriert sich auf geringinvestive Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu senken. Das Unternehmen hat im Internet eine Weiterbildungsakademie für Planer, Heizungsbauer, Architekten, Schornsteinfeger, Lehrlinge und Studenten eingerichtet, die profunde Informationen rund um den hydraulischen Abgleich anbietet. „Über 90 Prozent der Heizungsanlagen in Deutschland sind nicht richtig abgeglichen“, rechnet Reiner Pfliegensdörfer vor, Marketingleiter von Danfoss. „Stellt man die hydraulischen Ströme und die Systemtemperaturen richtig ein, kann man mit sehr geringem Aufwand bis zu zehn Prozent der Energie einsparen.“ Auch biete der hydraulische Abgleich für die Installateure eine Chance ihren Kunden ins Gespräch zu kommen. Denn meist schließt sich der Austausch veralteter Umwälzpumpen oder Armaturen an. Innerhalb von zwei Jahren hat die „Dancademy“ schon mehr als 7.000 Nutzer, die sich in die zahlreichen Kurse einloggen, um den Abgleich zu erlernen oder Neuigkeiten zur Regelungstechnik zu erfahren. „Die Kurse kann man bequem und schnell von zu Hause aus machen“, sagt Pfliegersdörfer. (Heiko Schwarzburger)