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Logistik

BWE fordert Erleichterungen für Schwertransporte

„Für die gut 39.000 Schwerlasttransporte der vier großen deutschen Windkraftanlagenhersteller Enercon, Vestas, Senvion und Nordex waren allein 2014 rund 70.000 Genehmigungen erforderlich“, sagt BWE-Präsident Hermann Albers. Zudem binde jeder Transport im Schnitt zwei Einsatzfahrzeuge und mindestens zwei Beamte der jeweiligen Landespolizei. „Wir wollen eine deutliche Entlastung der Polizei und fordern – wie die Verkehrsministerkonferenz der Länder – die Zulassung privater Begleitfahrzeuge. Dies ist in unseren Nachbarländern Österreich, Belgien, Frankreich und den Niederlanden aber auch in Portugal bereits erfolgreich gelebte Praxis und auch für Deutschland leistbar.“

Dauerfahrgenehmigung als Lösung

Doch nicht nur die Polizei, sondern auch die Genehmigungsbehörden und die betroffenen Unternehmen möchte der BWE entlasten. Die Lösung könnten Dauerfahrgenehmigungen für regelmäßig genutzte Strecken sein, in denen Transportparameter wie Abmessungen, Lichtprofil, Gewicht und Zeitraum bereits definiert sind. „Ein erster Schritt kann die Dauerfahrgenehmigung für immer wiederkehrende Strecken sein (z.B. Werk - Autobahn; Autobahn - Hafen; Werk - Hafen; etc.)“, heißt es in einem Positionspapier des Verbandes.

Außerdem mahnt der Verband eine bundeseinheitliche Regelung zu den Fahrtzeiten für Großraum- und Schwertransporte an, da diese fast immer länderübergreifend zu organisieren seien. Derzeit dürften Großraum- und Schwertransporte in den Nächten zwischen Montag und Freitag von 22 bis 6 Uhr fahren. Um dem gestiegenen Aufkommen an Transporten gerecht zu werden, möchte der BWE die Nächte von Freitag auf Samstag sowie von Sonntag auf Montag in der gleichen Zeit freigeben, was in einigen Bundesländern bereits praktiziert werde. Die Folge einer einheitlichen Regelung seien nicht mehr Transporte, sondern eine Entzerrung, heißt es im BWE-Positionspaper. Das diene letztlich der Sicherheit, da die Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten erleichtert werde, und die Gefahr, die von überfüllten Rastplätzen ausgehe, gemindert werden könne.

Datenbank für freie Strecken

Und um Probleme an kurzfristig auftretenden Baustellen zu minimieren, schlägt der BWE eine bundesweite Datenbank mit genehmigten Strecken vor, um die Ausweichstrecken nicht kurzfristig genehmigen lassen zu müssen.

„Wir räumen der Verkehrssicherheit einen hohen Stellenwert ein. Wenn aber aus der ursprünglich als Sonderfall angelegten Genehmigungspflicht für Schwertransporte der Regelfall wird, muss reagiert werden. Und wenn die steigende Zahl von Transporten auch immer mehr Polizeikräfte bindet, die an anderer Stelle fehlen, gilt es sinnvolle Lösungen voranzutreiben. Dazu sollen unserer Vorschläge beitragen“, macht Hermann Albers deutlich. (Katharina Wolf)