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Bioenergie Österreich

Pelletbranche wünscht sich stabileres Förderprogramm

Ein jetzt von der österreichischen Bundespolitik aufgelegtes bundeseinheitliches Förderprogramm über den Klima- und Umweltfonds für Biomasseheizungen ist auf jeden Fall noch nicht der große Wurf oder Ausdruck einer Förderoffensive in die Richtung wie vom neuen Dachverband gefordert. Es sieht einen Zuschuss von 500 Euro pro Anlage vor. Der Haken ist, dass das Programm auf drei Millionen Euro gedeckelt ist. Somit stehen Zuschüsse nur für 6.000 Biomassefeuerungen in Österreich bereit. „Es ist absehbar, dass die Fördergelder in Kürze vergriffen sind“, sagt Christian Schlagitweit vom österreichischen Pelletsverband proPellets Austria. Nicht restlos geklärt ist indes, für welche Holzfeuerungen der Zuschuss gilt.

Deutschland schwach im Vergleich zu Österreich
Deutschland und Österreich im Vergleich: Das Marktanreizprogramm für Wärme aus Erneuerbaren Energien (MAP) in Deutschland ist jährlich mit rund 400 Millionen Euro ausgestattet zur Förderung von Solarthermie, Wärmepumpen und Biomassefeuerungen. Das Programm hat sehr daran mitgewirkt, dass es in Deutschland mittlerweile rund 150.000 Pelletfeuerungen gibt. Doch im Vergleich zu Österreich sind das schwache Zahlen.

In Österreich waren nach vorläufigen Zahlen Ende 2010 rund 80.000 Pelletfeuerungen installiert. proPellets Austria schätzt den Bestand an Pelletöfen auf mindestens 25.000 Anlagen. Mit über 100.000 Pelletfeuerungen kommt die Alpenrepublik bei nur etwa einem Zehntel der Bevölkerung Deutschlands auf zwei Drittel des Anlagenbestands hierzulande und das ohne ein zentrales MAP. In Deutschland sind derzeit rund 140.000 Pelletkessel und 10.000 Pelletöfen installiert.

Förderdickicht in der Alpenrepublik
Das neue Bundesprogramm ist ein Fortschritt in der österreichischen Förderlandschaft für Biomasseheizungen. Die ist bislang sehr unübersichtlich, da die Förderung nicht zentral einheitlich gesteuert ist. Ein MAP wie in Deutschland gibt es in der Alpenrepublik nicht. Dafür eine Vielzahl Programme auf Länder- bis hinunter zur kommunalen Ebene. Die Vielfalt behindert die Marktentwicklung eher als dass sie fördert. Denn selbst den Insidern aus der Pelletbranche fällt es schwer den Überblick zu behalten über die Programme, die sich zudem im Jahrestakt ändern. Bei Licht betrachtet stellt die Zentralförderung einen Fortschritt dar. Doch ist sie in der jetzigen Ausstattung nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Stabile Förderung gut ausgestattet über Jahre
Die österreichische Pelletsbranche, die über proPellets Austria im Bundesverband vertreten ist, wünscht sich ein stabileres Förderprogramm auf Bundesebene, das besser finanziell ausgestattet und auf mehrere Jahre ausgelegt ist. Wenn das kommen sollte, könnte es einen Boom bei den Biomassefeuerungen in Österreich auslösen und damit praktisch zum Schub der Erneuerbaren Energien im Wärmebereich beitragen, der den Vorzug von Erneuerbaren Energien wie vom Bundesverband gefordert zum Ausdruck brächte. Die Affinität zu Holz ist in Österreich jedenfalls sehr viel größer als in Deutschland. Die Sympathie ist weniger abhängig vom Vorhandensein einer Förderung. Doch eine starke Förderung auf Bundesebene könnte die Nachfrage entfachen. (Dittmar Koop)