Die Wahlen liegen hinter uns. Wie geht es weiter mit der Regenerativbranche in Deutschland? Zunächst: In Berlin fanden parallel Senatswahlen statt. Und während es gestern Abend noch nach einer Grünen Bürgermeisterin Jarasch aussah, wird es wohl die SPD-Kandidatin Giffey werden, weil sich die Sozialdemokraten am Ende doch noch vorbeischieben konnten an den Grünen. Schade, Berlin hat trotz Regierungsbeteiligung der Grünen seit den letzten Wahlen immer noch Nachholbedarf. Was die Windkraft anbelangt sind Stadtstaaten wie Bremen und Hamburg den Berlin weit voraus. Immerhin: An der B2 kurz hinter Malchow wurde gerade die sechste Windenergieanlage auf Berliner Stadtgebiet eingeweiht. Die Windenergieanlage hat eine Nabenhöhe von 160 Metern bei 138 Metern Rotordurchmesser. Mit einer Leistung von 4,2 MW soll sie im Jahr 13.000 Megawattstunden CO2-freien Strom erzeugen.
„Die Metropolregion Berlin-Brandenburg will spätestens 2045 klimaneutral sein und setzt dabei auf 100 Prozent Erneuerbare Energien“, erklärt Tom Lange, Vorsitzender des BWE Regionalverbandes Berlin-Brandenburg. „Das ist eine große Herausforderung, wenn wir zukünftig auch den Verkehr und die Wärmeversorgung elektrifizieren. Diesen Weg können die beiden Länder Berlin und Brandenburg daher nur gemeinsam gehen. Mit der Windenergie als der tragenden Säule der Energiewende“, so Lange weiter.
„Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat eine hohe Bedeutung für das Erreichen unserer Klimaziele“, betonte Staatssekretär Christian Rickerts. „Als Stadtstaat hat Berlin große Potenziale im Bereich der Solarenergie an und auf Gebäuden. Freie Flächen für Windenergieanlagen sind rar. Daher freue ich mich, dass wir in Berlin heute die Einweihung einer neuen Großwindanlage mit über vier Megawatt Leistung feiern können“, so Rickerts.
Auf Bundesebene konnte sich die SPD als stärkste Kraft durchsetzen. Wie zu erwarten, wird sie nicht mit den Grünen allein regieren können. Entsprechend läuft alles auf eine Ampel mit der FDP hinaus. „Wir rufen die Parteien dazu auf, nun zügig und konzentriert zu verhandeln. Es darf keinen wochenlangen Stillstand geben. Es braucht noch in diesem Jahr eine neue Bundesregierung und einen Startschuss für Investitionen in eine zukunftsfähige Energieversorgung“, macht Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie, die Erwartungen der Erneuerbaren-Branche deutlich. SPD und Grüne konnten bei der Wahl zum Bundestag starke Zuwächse verzeichnen, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit waren wahlbestimmende Themen. „Der Auftrag der Wählerinnen und Wähler an die Parteien ist klar: Klimaschutz darf nicht länger klein geredet werden, sondern gehört ins Zentrum der nächsten Legislatur. Eine beschleunigte Energiewende und der Ausbau der Erneuerbaren Energien sind hierfür zentrale Vorhaben“, so Simone Peter. „Die nächsten vier Jahre sind zu einer Legislatur des Handelns für Zukunft und Standort zu machen. Besserer Klimaschutz und eine innovationsstarke Industriepolitik lassen sich verbinden und durch eine Neuorganisation von Beschäftigung und sozialem Ausgleich erfolgreich gestalten.“ Damit die 2020er Jahre zum Modernisierungsjahrzehnt werden und die Energiewende neue Wachstumsimpulse erhält, müsse die ökologische Modernisierung unserer gesamten Energiewirtschaft jetzt deutlich beschleunigt werden. Hierbei gelte es, an frühere Erfolge Deutschlands als Energiewendevorreiter anzuknüpfen und die Rahmenbedingungen für das moderne Energiesystem der Zukunft auf den Weg zu bringen.
Wie Deutschland wieder eine Vorreiterrolle in Sachen Energiewende einnehmen kann, hat der BEE anhand konkreter Handlungsempfehlungen bereits vor der Wahl aufgezeigt.(nw)
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