Der Kunde ist Tractabel und damit Brasiliens angeblich größter privatwirtschaftlicher Stromversorger des Landes sowie ein Tochterunternehmen des französischen Energiekonzerns GDF Suez. GDF ist ohnehin Besteller von Kapazitäten bei dem spanisch-französischen Windturbinenhersteller Alstom – hatte allerdings bei den Offshore-Ausschreibungen immer in Frankreich durch Paris auf Areva statt Alstom gesetzt. Nun vereinbarten Alstom und Tractabel die Lieferung von 36 Windturbinen mit 97 MW für 120 Millionen Euro.
Enthalten in dem Projekt, Trairi II, ist für Alstom zugleich die erste Bestellung der neuen 119 Meter großen Betontürme aus halbschalenförmigen Fertigbauteilen. Alstom hatte die Entwicklung Anfang des Jahres angekündigt. Der Turmfuß soll einen Durchmesser von mehr als sieben Metern haben.
Schon über zwei Gigawatt verkauft
Einen Prototyp der Schwachwindanlage Eco 122 hatte Alstom erst im vergangenen Jahr installiert. Doch die Anlage mit einem besonders geringen und für die effektive Windausbeute wichtigen Verhältnis von installierter Leistung zur Rotorfläche ist zum großen Verkaufsschlager der Südwesteuropäer geworden. Nach Unternehmensangaben, die Beatrix Fontius als Sprecherin der Windsparte im deutschen Markt auf Anfragen von ERNEUERBARE ENERGIEN weiterreicht, hat Alstom bereits Verträge für mehr als zwei Gigawatt (GW) der Eco 122-2,7 MW abgeschlossen. Die dürften indes fast alle den brasilianischen Markt bestücken. Allein in Brasilien, so meldete das Unternehmen schon im vergangenen Herbst, hatte Alstom mehr als 600 Stück der Eco 122-2,7 MW nach Brasilien verkauft, also deutlich über 1,6 GW.
Erfolg dank Kernmarkt in Südamerika
Brasilien ist der aktuell wichtigste Markt für Alstom mit einer installierten oder im Bau befindlichen Leistung der hauseigenen Turbinen von 1,7 GW. Nur in Spanien hat das vom französischen Konzern Alstom gekaufte spanische Vorgänger-Traditionsunternehmen Ecotecnia noch knapp mehr errichtet – fast 1,8 GW –, aber aufgrund der Windenergiepolitik im finanzkrisengebeutelten Ursprungsland gibt es dort seit geraumer Zeit keine Aufträge mehr. Ein gutes weiteres GW hat Alstom nach dieser Bilanz von Anfang dieses Jahres übrigens anderswo weltweit errichtet.
Eine Fortentwicklung der Erfolgsanlage Eco 122 ist ebenfalls schon im Verkauf: Ebenfalls seit Jahresanfang vermarktet Alstom auch eine 3,0-MW-Version der Eco 122 für etwas stärkere Windstandorte.