Die zum Abgabetermin 1. Februar erhaltenen Gebote für neue bundesweite Windparkprojektierungen an Land haben das von der Bundesnetzagentur (BNetzA) angepeilte sehr hohe Zuschlagsvolumen von erneut 4.094 Megawatt (MW) klar übertroffen. Die Entwicklungsunternehmen reichten in der ersten Ausschreibungsrunde des Jahres so viel Planungen ein, dass es für 4.896 MW neue Windkraft reichen würde, wie die ausschreibende BNetzA meldet. Mit 506 Geboten war die Ausschreibung damit zum dritten Mal in Folge klar überzeichnet. Sie fand noch vor der Bundestagswahl statt. Die BNetzA konnte nur 422 Gebote mit Vergütungszuschlägen versehen, um genau die gewünschten 4.094 MW abzusichern. Aufgrund des hohen Interesses der Bieter an Zuschlägen fiel der durchschnittliche sogenannte mengengewichtete Zuschlagswert im Vergleich zur vorangegangenen Novemberausschreibung nochmals leicht auf genau 7,00 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde (kWh). Der höchste Gebotswert hatte 7,13 Cent pro kWh betragen, das günstigste erfolgreiche Angebot sieht das Stromeinspeisen zu 5,62 Cent pro kWh vor. Der zulässige Höchstgebotswert hatte wie in 2024-er Ausschreibungen bis 7,35 Cent zu bieten erlaubt.
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Mehr denn je konzentrierten sich die neuen Zuschläge auf Projekte und geplante Erzeugungskapazitäten in Nordrhein-Westfalen – kurz: NRW. Die von den Bietern ins Spiel gebrachten und neu mit Zuschlägen veredelten NRW-Standorte erbrachten ein Projektentwicklungsvolumen für 1.266 MW, deutlich mehr als ein Viertel aller erfolgreichen neuen Zubaukapazitäten. Dafür alleine erteilte die BNetzA 145 Zuschläge. Dahinter folgten in großem Abstand Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, worauf Zuschläge für 475 MW, 443 MW und 334 MW fielen.
Immerhin aber ging die regionale Schieflage im Verhältnis von Nord- zu Süddeutschland etwas zurück. Nun gewannen auch viele Projekte in den bisher fast immer weitgehend leer ausgegangenen Bundesländern Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern eine Vergütungszusage der BNetzA. Für gerundet 208 MW, 185 MW und 138 MW für 37, 32 und 23 neue Turbinen erhielten die Projektierenden in diesen Bundesländern teils viel mehr neue Entwicklungskapazität freigeschaltet, als dort im gesamten vergangenen Jahr neu ans Stromnetz gekommen ist. Die Zuschläge erfolgten hier für 9 neue Projekte in Thüringen, 14 neue Windparkvorhaben in Baden-Württemberg und 6 Projekte in Bayern. Zusammen mit den Zuschlägen für neue Projekte in den weiteren Ländern der Südhälfte Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen summieren sich die mit Vergütungen abgesicherten künftigen Erzeugungskapazitäten in der Südhälfte auf gut 860 MW.