Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Weltmarktverschiebung nach Osten

China ist größter Photovoltaikmarkt

China hat es geschafft. Im dritten Quartal dieses Jahres ist das Reich der Mitte der weltweit größte Photovoltaikmarkt. Mehr als ein Viertel der Nachfrage in den vergangenen drei Monaten entfiel auf China. Das berichten die Analysten des amerikanischen Marktforschungsunternehmens NPD Solarbuzz in Santa Clara, Kalifornien. Insgesamt erreichte der Photovoltaikmarkt weltweit mit neun Gigawatt einen neuen Rekord. Immerhin sind das sechs Prozent mehr als im zweiten Quartal dieses Jahres und etwa 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Über 2,2 Gigawatt davon wurden im Reich der Mitte installiert.

Geschäft im vergangenen Jahr unrentabel

Während China bisher der weltweit führende Anbieter von Photovoltaikmodulen und Solarzellen war, hat das Land jetzt auch auf der Nachfrageseite die führende Position übernommen. Immerhin hat sich diese in den vergangenen beiden Jahren verdoppelt, während sich die Nachfrage auf dem bisher führenden Photovoltaikmarkt Deutschland dank der drastisch verschlechterten Rahmenbedingungen und der Unsicherheiten, die seitens der Politik der Photovoltaikbranche in den Weg gelegt wird in diesem Jahr halbiert hat. Die steigende Nachfrage nach Solarstromanlagen in China hat nicht nur Auswirkungen auf die Verschiebung des Zubaus von Europa nach Asien. Sie hat auch einen positiven Effekt auf die verbleibenden chinesischen Anbieter, die mehr und mehr unter finanziellen Druck geraten. Immerhin ist ihnen der europäische Absatzmarkt aufgrund der Beschränkungen der Europäische Kommission auf Photovoltaikimporte aus China. Deshalb kommt die Nachricht des wachsenden einheimischen Absatzmarktes für die chinesischen Anbieter gerade recht, nachdem das Geschäft für sie im vergangenen Jahr äußerst unrentabel war.

Nachfrage nach Dachanlagen zog an

Die gute Entwicklung zeichnete sich schon im zweiten Quartal 2013 ab. In den Monaten April, Mai und Juni überschritt in China die Nachfrage nach Aufdachanlagen den Zubau von Freiflächensolaranlagen. Das führen die Analysten von NPD Solarbuzz auf zwei Faktoren zurück: Zum einen hat die Regierung in Peking Pläne zur Förderung der dezentralen Stromerzeugung entwickelt. Zum anderen war bisher die Finanzierung großer Photovoltaikprojekte noch zu unsicher. Außerdem gab es Schwierigkeiten beim Anschluss großer Solarparks an das Netz. Wenn diese Probleme gelöst werden, gehen die amerikanischen Marktforscher davon aus, dass auch das Freiflächensegment im zweiten Halbjahr 2013 Fahrt aufnimmt. (Sven Ullrich)