Heute geht in Großbritannien eine Ära zu Ende. Denn der Betreiber Uniper schaltet das letzte Kohlekraftwerk auf der Insel ab. Damit ist da Mutterland der Kohleverstromung auch Vorreiter beim Ausstieg, 142 Jahre nach der Inbetriebnahme des ersten Kohlekraftwerks. Ratcliffe-on-Soar, nur wenige Kilometer südwestlich von Nottingham, ging 1967 ans Netz und lieferte seither Strom. Am Ende waren von den gut zwei Gigawatt Leistung noch 500 Megawatt in Betrieb, der jetzt komplett eingestellt wurde.
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Erneuerbare wachsen weiter
Damit hat Großbritannien den Kohleausstieg vollzogen. Allerdings ist die Stromversorgung mit erneuerbaren Energien noch nicht so weit, dass sie die gesamte Kohleverstromung ersetzen kann. Doch tatsächlich liegt der Anteil der Ökostromversorgung laut jüngstem Report des Departments für Energiesicherheit vom September 2024 bei 51,6 Prozent – ein Wachstum um 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schon seit dem vierten Quartal 2023 bekommen die Briten mehr als die Hälfte ihres Stroms aus erneuerbaren Energien.
Fossilstrom wird weniger
Inzwischen ist die Windkraft der größte Stromerzeuger im Land und hat sogar die Stromerzeugung aus Erdgas überflügelt. Letztere hat mit einer produzierten Strommenge von 16,1 Terawattstunden sogar einen historischen Tiefstand erreicht und trägt nur noch mit 26,6 Prozent zur Stromerzeugung in Großbritannien bei. Die Kernkraft hingegen ist gewachsen, von zwölf Prozent im zweiten Quartal 2023 auf aktuell 17,9 Prozent. Den Rest hat Großbritannien mit Stromimporten abgedeckt, die ebenfalls leicht gestiegen sind.
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Energiewende auf dem Gelände
Der Kohlekraftstandort Ratcliffe-on-Soar wird aber nicht nur zum Symbol des Kohleausstiegs in Großbritannien, sondern zu einem Projekt der Energiewende. Denn nach dem Abriss des alten Kohlemeilers wird der Immobilien- und Energieprojektentwickler Arup zusammen mit Uniper 810.000 Quadratmeter Gewerbehallenfläche errichten und diese mit der Erzeugung von Ökostrom kombinieren. (su)