Der Plan soll Abhängigkeiten reduzieren. Dabei steht der Umwelt- und Klimaschutz im Fokus. Schon heute verursachen Naturkatastrophen und Umweltschäden in Thailand gesamtgesellschaftliche Kosten. Die thailändische Regierung hat daher das Ziel erklärt, bis 2036 den Verbrauch aus erneuerbaren Energiequellen um 30 Prozent zu erhöhen. Aktuell machen diese nur einen Anteil von ca. zehn Prozent aus.
Thailands aktueller Energieverbrauch wird hauptsächlich von fossilen Energieträgern , insbesondere Erdgas und Erdöl gedeckt. Seit 2012 hat sich der Anteil der erneuerbaren Energiegewinnung auf niedrigem Niveau verdoppelt. Bioenergie und Wasserkraft machen dabei den größten Teil aus, aber auch Solarenergie mit 28 Prozent und Windkraft mit 15 Prozent und Bioenergie sind nicht unwesentlich.
30.000 MW aus erneuerbaren Energien
Wichtiger Bestandteil des „Energie Plan 36“ sind die Ziele des „Thailand Integrated Energy Blueprint“. Sie bestehen darin, erneuerbare Energien zur Mehrheit des Energieangebots zu machen und somit fossile Brennstoffe und Ölimporte zu ersetzen. Weitere Beschlüsse zielen auf die thailandweite Unterstützung für die Produktion von erneuerbaren Energien auf und die Stärkung der nationalen Energiesicherheit ab.
Konkret wird durch den „Alternative Energy Development Plan“ angestrebt die Kapazität erneuerbarer Energien von aktuell 7.300 Megawatt (MW) auf knapp 30.000 MW im Jahr 2037 auszuweiten. Den größten Anteil soll dabei die Solarenergie mit rund 12.000 MW ausmachen, gefolgt von Biomasse als Energieträger mit rund 6.000 MW. Thailand profitiert besonders von Solarenergie, da es mit etwa 2.600 Sonnenstunden rund 1.000 mehr als beispielsweise Deutschland aufweist. Außerdem ist der Ausbau von Windenergie, Wasserkraft, Waste-to-Energy, Biogas und Hydro-Floating Solar Hybrid Projekte mit rund je 1.000 MW bis 3.000 MW vorgesehen.
Der thailändischer Energiemarkt unterscheidet sich dabei in verschiedenen Variablen vom deutschen. Der deutsche Strompreis ist innerhalb des letzten Jahres um 43 Prozent gestiegen auf rund 0,44 € pro Kilowattstunde (kWh), während der Preis in Thailand beständig bei rund 0,10 € pro kWh steht. Zudem ist auf dem thailändischen Markt eine Rendite von ungefähr neun Prozent bis elf Prozent mit einer Amortisationszeit von ca. zehn bis elf Jahren zu erwarten. In Deutschland wird dagegen mit einer Rendite von drei Prozent bis 6 Prozent gerechnet.
Förderungen für Investoren
Um den Ausbau der Erneuerbaren zu beschleunigen, fördert Thailand ihn. Mit Einspeisevergütungen, sowie Steuererleichterung im Rahmen der Investitionsförderung des Board of Investment in Thailand. Die Einspeisevergütung liegt bei Solar bei 0,15 €/ kWh mit einer Laufzeit von 25 Jahren. Für die Förderung muss ein Stromliefervertrag mit der Regierungsbehörde abgeschlossen werden. Für Windenergie gibt es Einspeisevergütungen bis 0,17 €/ kWh.
Durch eine BOI-Förderung können Einschränkungen, die grundsätzlich für ausländische Investoren aufgrund des "Foreign Buisness Act" gelten, weitestgehend aufgehoben werden. Damit ist es prinzipiell möglich, dass Ausländer 100 Prozent der Anteile an einem Unternehmen halten. Auch besteht die Möglichkeit zum Landkauf und die erleichterte Beschäftigung ausländischer Fachkräfte.