Massive Proteste von einheimischen Fischern haben für eine Unterbrechung der Bauarbeiten am Offshore-Windpark Staint Brieuc vor der bretonischen Küste gesorgt. Wie die Préfecture maritime de l’Atlantique mitteilte, umringten die Fischerboote das Offshore-Support-Schiff (OSV) Aethra trotz einer Baustellensperrzone von 500 Metern. Die Aethra führt derzeit die für die für den elektrischen Anschluss der Windturbinen erforderlichen Grabungsarbeiten durch.
Kapitän bricht die Bauarbeiten aus Sicherheitsgründen ab
Die Fischer feuerten Notraketen in unmittelbarer Nähe des Schiffes ab, versuchten, es zu entern und drohten mit Kollision und Sabotage des Antriebssystem. Der Kapitän der Aethra entschied sich deshalb für einen Abbruch der Arbeiten, um seine Mannschaft und das Schiff in Sicherheit zu bringen. Erst nach Stunden löste sich die Versammlung auf. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Damit haben die Proteste der Fischer gegen das Iberdrola-Projekt St. Brieuc einen Höhepunkt erreicht. Iberdrola will 16 Kilometer vor der bretonische Küste im Ärmelkanal einen Windpark mit 62 Turbinen vom Typ SG 8.0-167 DD errichten, die zusammen über eine Nennleistung von 496 MW verfügen. Die Inbetriebnahme soll laut Iberdrola 2023 erfolgen. Es ist der erste Offshore-Windpark vor der bretonischen Küste.
Fischer fürchten um Fanggründe und ihre berufliche Existenz
Die regionalen Fischer fürchten hingegen um die Auswirkungen der Bauarbeiten auf Fische und Muscheln und damit um ihre Lebensgrundlage. Bereits im April hatten einige von ihnen gegenüber Medienvertretern angekündigt, sich mit allen Mitteln zu wehren. (kw)
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