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Photovoltaik

EUROSOLAR: Ackerflächen wieder fördern

Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien (EUROSOLAR) fordert in ihrem 10-Punkte-Sofortprogramm für die Energiewende die Wiedereinführung der Förderung von Solaranlagen auf Ackerflächen. Über Konversionsflächen hinaus, sollen Gemeinden generell per Bebauungsplan ein Prozent ihres Außenbereichs auf bisherigen Ackerbauflächen schlechter Qualität für Solarparks vorsehen dürfen. „Wir zielen hier auf Flächen ab, die landwirtschaftlich nicht verwertbar sind“, erklärt Fabio Longo, Vizepräsident von EUROSOLAR. „Für die gesetzliche Umsetzung müsste man sich dann noch eine weiterführende Formulierung überlegen, um die Regelung klar zu gestalten. Aber letztlich soll sich das tatsächlich an der Bodenqualität orientieren“, so Fabio Longo gegenüber ERNEUERBARE ENERGIEN.

Sicherheit für Investoren

Eine Konkurrenz zum Zubau von solaren Dachanlagen sieht Longo nicht. Er betont, dass „der Bau von Solarparks auf Ackerflächen auf keinen Fall zu Lasten irgendeiner anderen Art von Installationen geschehen soll“. Longo verweist dabei auf die Forderung von EUROSOLAR, die Rahmenbedingungen für alle Anlagen der erneuerbaren Energien vorhersehbar zu gestalten und damit Anreize für Investitionen zu schaffen. „Denn wenn Dachflächenanlagen auch weiterhin eine verlässliche Vergütung bekommen, dann sind die Anreize da, diese auch zu installieren“, argumentiert er. Der Rückgang der Vergütung für Solarstrom soll sich an der tatsächlichen Senkung der Herstellungs- und Installationskosten einer Photovoltaikanlage orientieren. „Was wir brauchen, ist eine Rückkehr zu klaren Vorgaben und Verlässlichkeit“, so Longo. Einen sogenannten Deckel, der den Zubau durch Kontingente oder Quoten begrenzt, lehnt EUROSOLAR strikt ab. Selbst der derzeitigen atmende Deckel ist kontraproduktiv, „denn das ist das Gegenteil von Verlässlichkeit. Wir wollen aber Sicherheit für die Investoren.“

Die Größe der Solarparks auf Ackerflächen soll außerdem auf fünf Megawatt begrenzt werden. „Das entspricht einer Fläche von der Größe einer Deponie. Das sind Flächen, die den Gemeinden zur Verfügung stehen, um Solarprojekte zu verwirklichen“, erklärt Fabio Longo. „Außerdem kann man damit Wertschöpfungsmöglichkeiten auf Ackerflächen im ländlichen Raum fördern. Und durch die kommunale Steuerung besteht die Möglichkeit, die Bürger zu beteiligen.“

EUROSOLAR erteilt den Plänen der Bundesregierung, große Off-Shore-Windparks stärker zu fördern, eine klare Absage. „Hier fallen die Rhetorik von Norbert Röttgen und das, was er tatsächlich plant, weit auseinander“, kritisiert Longo. „Die Off-Shore-Windparks sind überhaupt nicht kommunal eingebunden. Sie folgen dem Konzept der zentralen Energieversorgung. Eine dezentrale Energiewende ist gegenüber zentralistischen Konzepten das ökonomisch und sozial überlegene Konzept.“ (Sven Ullrich)