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Photovoltaik

Am Zielmarkt produzieren

In Zeiten der weiteren Differenzierung des Photovoltaikweltmarktes ist Präsenz das Gebot der Stunde. Vor allem hochwertigere Technologien haben gute Chancen, sich einen Markt zu erobern, wenn sie auch dort mit einer Produktion vertreten sind. Das verbessert nicht nur das Image, sondern ebnet auch den Weg zum Kunden.

Zugang zum Kunden sichern

So hat sich der Wechselrichterhersteller SMA aus Niesetal mit der Übernahme der Mehrheit des chinesischen Konkurrenten Zeversolar New Energy in Sushou den Eintritt in den chinesischen Markt vorbereitet. Die Hessen halten jetzt 72,5 Prozent am führenden Wechselrichterhersteller aus dem Reich der Mitte, dessen Hauptsitz nur 50 Kilometer westlich von Shanghai liegt. „China wird sich in den kommenden Jahren zum weltweit größten Solarmarkt entwickeln“, erklärt Pierre-Pascal Urbon , Vorstandssprecher von SMA. „Bisher war dieser Markt aufgrund der lokalen Besonderheiten für uns nicht zugänglich. Unsere Mehrheitsbeteiligung ist daher für uns von höchster strategischer Relevanz. SMA erhält durch das Joint Venture Zugang zu Produkten, die auf die speziellen Bedürfnisse des chinesischen Marktes zugeschnitten sind.“ Das Ziel ist ausgemacht: SMA will sich am chinesischen Markt etablieren. Schließlich hat Zeversolar als führender Hersteller in China „gute Kontakte zu den maßgeblichen Kunden und Entscheidungsträgern in der Energiewirtschaft“, sagt Urbon. „Wir werden mit der modernen Produktionsstätte in Yangzhong – hundert Kilometer nordwestlich von Sushou – den chinesischen Markt bedienen und können durch die bereits etablierten Prozesse die Kapazität schnell ausbauen.“

Fachkräftepotenzial nutzen

In die andere Himmelsrichtung schaut Soitech. Der Hersteller von Konzentrator-Photovoltaik-Modulen (CPV) mit Sitz im südostfranzösischen Bernin hat eine Produktionsstätte in San Diego, Kalifornien, eröffnet. Nachdem Ende letzten Jahres die zuständige California Public Utilities Commission (CPUC) einen Stromabnahmevertrag zwischen den Franzosen und San Diego Gas amp; Electric für ein 155-Megawatt-Projekt genehmigt hat, war schon der Grundstein für den Markteinstieg von Soitech in den USA gelegt. Außerdem hat die CPUC auch den Stromabnahmevertrag vor das Imperial Solar Energy Center West genehmigt. Bei dem von Tenaska Solar Ventuees – einer Tochtergesellschaft des Energiekonzerns Tenaska – entwickelten 150-Megawatt-Projekt werden ebenfalls Module von Soitech verbaut. Um den amerikanischen Markt zu bedienen, haben die Franzosen Ende 2011 ein Werk von Sony Electronics gekauft und im Frühjahr dieses Jahres mit dem Ausbau der Modulfabrik begonnen. Die erste Fertigungslinie hat eine Kapazität von 140 Megawatt pro Jahr. Bei voller Auslastung soll die Anlage am Ende in der Lage sein, CPV-Module mit einer Gesamtleistung von 280 Megawatt pro Jahr zu produzieren. „Da wir bereits unsere Solarprojekte mit San Diego Gas amp; Electric angekündigt haben, war es auch logisch, dass wir unseren US-Produktionsstandort hier in San Diego errichten werden“, sagt André Jacques Auberton-Hervé, Vorstandsvorsitzender von Soitech. „Durch die Unterstützung des Bürgermeisters und der Stadt freuen wir uns darauf, aktiver Partner der lokalen Wirtschaft zu werden und werden von den verschiedenen Standortvorteilen, insbesondere der Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Fachkräften, der dynamischen Wirtschaft und der großen Anzahl an Unternehmen aus der erneuerbaren Energienbranche profitieren.“ (Sven Ullrich)