Das kündigte Andreas Kölling, Sprecher des Emder Offshore-Windenergieanlagenherstellers Bard, auf Anfrage von ERNEUERBARE ENERGIEN an. Nachdem das Unternehmen inzwischen 20 Windenergieanlagen mit Rotor komplett installiert und 20 weitere der Fünf-Megawatt-Turbinen bis auf den Rotorstern errichtet hat, will es bald mehr Leistung ans Netz bringen. Offenbar soll demnächst ein drittes Cluster von acht Anlagen einspeisen. Bisher produzieren nur 16 der Windräder Strom.
Das Offshore-Windfeld in der Nordsee liegt 90 Kilometer vor der Küste der Nordseeinsel Borkum. Die Pläne sehen darin 80 Bard-Turbinen mit zusammen 400 Megawatt Leistung vor. Allerdings hat sich der Bau bereits um mehr als zwei Jahre deutlich verspätet. Gründe dafür waren untere anderem Probleme bei den Werftarbeiten beim Bau eines Bard-eigenen Errichterschiffes in Litauen oder Unfälle - in zwei Fällen mit tödlichem Ausgang.
Bremsen unerwartet hohe Sicherheitsvorgaben den Ausbau?
Als eine wesentliche Begründung dafür, dass die Installation nicht schneller vorankommt, nennt Bard nun Richtlinien und Vorgaben von Versicherern und Zertifizierern, die das Unternehmen nicht vorhergesehen habe. Sie würden die Arbeit mit Pontons als Ladungsbeiboote für die Großkomponenten nur für überraschend niedrige Wellenhöhen zulassen, sagt Kölling. Das habe zur Folge, dass Bard die Errichterschiffe häufig in die Häfen zurücksteuern müsse, um mit diesen wieder Bauteile anzuschiffen. Geplant war hingegen, die Errichterschiffe im Baufeld zu belassen. Von Schleppern gezogene Pontons sollten die Bauteile ständig zuliefern. Vor allem für die Rotorsterne seien die zugelassenen Werte demnach sehr knapp.
Zeitfenster für die Errichtung öffneten sich damit nur selten, kommentiert Kölling. Inzwischen arbeitet Bard mit vier Errichterschiffen. Zuvor hatte das Unternehmen nach und nach drei der Jack-up-Barges hinzugemietet, die sich mit stählernen Füßen am Meeresboden aufstemmen können.
(Tilman Weber)