Zwei Offshore-Parks in der deutschen Nordsee haben wichtige Meilensteine geschafft: Während die Wpd AG den Nearshore-Park Nordergründe in Betrieb genommen hat, trat Veja Mate vor Borkum offiziell in die Betriebsphase ein.
Ist die Entwicklung von Offshore-Windturbinen ein geradlinig fortschreitender Erfolg? Nein. Schadet zwar ihren Akteuren und Investoren hin und wieder ein bisschen, macht aber der robusten technologischen Disziplin insgesamt nichts aus!
Am Ende war das Projekt eine Nummer zu groß. Mit letzter Kraft hat der Emdener Projektierer den Rekordwindpark Bard Offshore I fertiggestellt. Nun zerfällt das Unternehmen. 550 Mitarbeiter müssen gehen – gut die Hälfte ist anderswo untergekommen.
Der niederländische Rekordwindpark Gemini nimmt zunehmend Konturen an. Projektierungsunternehmen Typhoon hat mit der Siemens-Finanzierungssparte, einem kanadischen Energieversorger und einem Meeresbauunternehmen drei wichtige Teilhaber an dem Projekt gewonnen.
Am 17. Juli wurde der letzte Flügel montiert: Nach nur 14 Monaten Bauzeit sind alle 30 Turbinen im Nordsee-Windpark Riffgat fertig installiert. Bis die Kabelverbindung zum Festland steht, stehen die Rotoren allerdings noch still.
Nach zwei Jahren Verzögerung im Bau rückt die Fertigstellung des größten deutschen Offshore-Windparks in greifbare Nähe. Eine konkrete Ziellinie steht nun zumindest für die Installation der letzten Windturbine fest.
16 weitere Windturbinen hat Offshore-Anlagenhersteller Bard im vergangenen Jahr ans Netz angeschlossen. Damit speist Nordsee-Windpark Bard Offshore 1 nun mit deutlich mehr als 30 Rotoren und einer Leistung von gut 150 Megawatt (MW) ein. Das geht aus der am Sonntag präsentierten neuen Meereswindstatistik des europäischen Windenergieverbandes EWEA zu. EWEA und auch das Emder Unternehmen bestätigten auf Anfrage den Fortschritt in dem verspäteten Pionier-Windpark.
Die mangelnden Haftungsfragen beim Netzanschluss machen den Entwicklern von Offshore-Windparks zu schaffen. Aber sie sind nicht unlösbar. Während Dong Energy das Projekt Borkum Riffgrund 2 wegen fehlenden Datums für den Netzanschluss auf unbestimmte Zeit verschiebt, konnte die Windreich AG mit Netzbetreiber Tennet eine Alternative aushandeln. Einen Tag nach dem Verkauf des Projekts Deutsche Bucht war ein neuer Einspeisepunkt gefunden.
Mit dem Ausbau der Offshore-Windenergie fernab der deutschen Küste wächst auch der Bedarf an neuen Sicherheits- und Seenotrettungskonzepten für die Arbeiter auf See. In Bremen soll dazu nun ein Kompetenzzentrum entstehen, das nach Angaben der Verantwortlichen im nordeuropäischen Raum einzigartig ist: das „European Offshore HSSE (Health, Safety, Security and Environment) Center“.
Der Emder Offshore-Windturbinenhersteller Bard schließt einen Teilverkauf des Unternehmens nicht mehr aus. Das mit Kapitalproblemen und Windparkbauverzögerungen kämpfende Unternehmen hat in einer vorgesehenen Frist keinen Käufer für sich gefunden. Neue Bauvorhaben wie Veja Mate kann Bard daher nicht vorantreiben, der aktuelle Bau des Vorzeigewindfeldes Bard Offshore 1 bleibt aber unbeeinflusst.
Im Nordsee-Windfeld Bard Offshore 1 sind seit einem Jahr keine weiteren Windenergieanlagen mehr ans Netz gegangen. Im Juni sollen die nächsten acht Windenergieanlagen den Betrieb aufnehmen und einspeisen.
Die Bard-Holding, Entwickler von Offshore-Windkraftanlagen, hat die Investmentbank J.P. Morgan Chase & Co. beauftragt, nach einem Käufer zu suchen. Unternehmensgründer Arngolt Bekker (76) will 87,5 Prozent der Holding veräußern.
Die Bard-Gruppe hat gestern drei Offshore-Windpark-Projekte mit insgesamt 600 Megawatt Nennleistung an zwei niederländische Unternehmen verkauft.
Im ersten Halbjahr gingen laut europäischem Windenergieverband EWEA fast 350 Megawatt Offshore-Windleistung in Europa neu ans Netz. Ende Juni befanden sich elf Windparks in der Bauphase – sobald diese fertig gestellt sind, wird sich die europäische Seewindleistung seit Ende 2010 auf rund 5,8 Gigawatt nahezu verdoppelt haben.
Zwei Prototypen der neuen leistungsstarken Klasse werden im Windpark am Rysumer Nacken nahe Emden installiert.
Der erste kommerzieller Nordsee-Windpark ist jetzt verkabelt. Aber erst Anfang 2012 sollen alle 80 Windturbinen des 400-Megawatt-Windparks Bard Offshore 1 ans Netz gehen.
Erst Anfang 2012 sollen alle 80 Windturbinen des 400-Megawatt-Windparks Bard Offshore 1 ans Netz gehen. „Wir gehen davon aus, dass wir die letzten Installationsarbeiten Ende 2011 abschließen“, sagt Stephan Bormann, stellvertretender Geschäftsführer der Bard Holding.
Die Stadtwerke-Kooperation erwirbt 70 % des ersten kommerziellen offshore Windparks in Deutschland. Hinter der SüdWestStrom Windpark stehen rund 60 Gesellschafter aus ganz Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg und Österreich.