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Neuer Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie: Die Hälfte der Unternehmen will 2035 klimaneutral sein

Die Wirtschaft ist offenbar schneller als die Politik: Bereits zum Jahr 2035 will die Hälfte der Industrieunternehmen in Deutschland klimaneutral arbeiten. Etwas über drei Prozent gaben dagegen an, die tatsächliche Klimaneutralität ohne Kompensationsmaßnahmen bis 2045 gar nicht zu schaffen. Das ergab der neueste Energieeffizienz-Index (EEI), den das Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart seit 2013 halbjährlich erstellt. Gemeinsam mit Partnern wurden dafür 861 Teilnehmer befragt, heißt es in einer Presseinformation der Universität Stuttgart.

30 Prozent werten die gesetzlichen Vorgaben negativ

Damit sei der Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie insgesamt leicht gestiegen, wobei die Teilindizes Bedeutung und Energieproduktivität höher, die geplanten Investitionen jedoch niedriger sind als im letzten Halbjahr, hieß es weiter.

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Zum ersten Mal stuften 70 Prozent der Unternehmen die Erfüllung von gesetzlichen Vorgaben als Haupttreiber ihrer Effizienzbemühungen ein. Dies lässt vermuten, dass anstehende gesetzliche Fristen motivierend auf Unternehmen wirken und sich somit der Stellenwert von Energieeffizienz innerhalb der Unternehmen erhöht. Die wirtschaftliche Resilienz, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die Verankerung der Klimaziele in der Unternehmensstrategie folgten als weitere positive Einflussfaktoren auf die Bedeutung von Energieeffizienz. Gleichzeitig haben für 30 Prozent der Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben einen negativen Einfluss auf ihre eigene Energieeffizienz.

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Nur drei Prozent wollen keine Maßnahmen ergreifen

Zum Erreichen des selbst gesetzten Klimaziels optimieren jeweils drei Viertel der Unternehmen die Vertriebs- und Transportwege oder die Energieverbrauchssteuerung. 60 Prozent der Unternehmen betreiben ein Energieaudit und -management. Technisch wird die Effizienz vor allem über die Gebäudeausstattung mit schneller umsetzbaren Querschnittstechnologien (86 Prozent), über die Produktionsmaschinen (62 Prozent) sowie die Eigenenergieerzeugung mit erneuerbaren Energien (57 Prozent) gesteigert. Wasserstoff spielt praktisch keine Rolle.

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64 Prozent der befragten Unternehmen geben an, sich aus Zeitgründen nicht intensiv mit Energieeffizienz zu beschäftigen. Als weitere negative Einflussfaktoren auf den Stellenwert von Energieeffizienz im Unternehmen folgen die fehlenden technischen Voraussetzungen mit 51 Prozent und die begrenzten finanziellen Möglichkeiten mit 48 Prozent. (kw)