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Mehr Windenergie? Südafrika sucht Wege aus der Energiekrise

Wie geht’s weiter mit der Windkraft in Südafrika? Johannes Lange, beim Windgutachter Geo-Net zuständig für Business Development, verbreitete bei den Windenergietagen in Potsdam Aufbruchsstimmung. Nach den vergangenen schwierigen Jahren unter der Regierung von Jacob Zuma gehe die Entwicklung jetzt voran. Der jüngste Integrated Ressource Plan (IRP) habe die Möglichkeiten für den Ausbau der erneuerbaren Energien an Afrikas Südspitze deutlich verbessert, so Lange. Zudem hätten nach sieben Jahren Pause 2021 wieder Ausschreibungen für Windenergie stattgefunden, bei denen ein durchschnittlicher Preis von 2,8 Cent pro Kilowattstunde geboten worden war.

Südafrika steckt in einer Energiekrise

Südafrika, das reich ist an Wind und Solareinstahlung, steckt in einer Energiekrise. Stromausfälle, ein veralteter Kraftwerkspark aus Kohlekraftwerken und ein wachsender Strombedarf sogen auf Seiten der Regierung für Handlungsdruck. Diese Situation biete gute Möglichkeiten für Projektentwickler, warb Lange. „Die Regierung hat erkannt, dass Windparks schneller und kostengünstiger errichtet werden können als Kohlekraftwerke“, sagte er. Bis 2030 will Südafrika 17 GW Windleistung errichtet haben.

Zudem habe sich die Situation für Industrie-PPA verbessert, berichtete Lange: Mussten bislang größere EE-Projekte ab 1 MW über Ausschreibungen bezuschlagt werden und den Strom an die staatlichen Energiekonzern Eskom verkaufen, seien nun auch Projekte bis zu 100 MW außerhalb dieses Regimes möglich. „Das ist ein riesiger Markt, da viele Industriekunden auf zuverlässige Stromlieferungen angewiesen sind, die Eskom derzeit nicht garantieren kann, oder wie Minen ohnehin offgrid liegen“, sagte Lange.

„Im Land herscht großer Optimismus“

Im Land herrsche trotz der schwierigen Lage großer Optimismus. „Viele Projektentwickler planen gar nicht für die nächste, sondern erst für die übernächste oder noch spätere Auktionsrunden“, so Lange. Die Hängepartie von 2014, als sich die Zuma-Regierung weigerte, die Zuschläge zu unterschreiben und damit den Bau der Projekte erst möglich zu machen, sei in den Hintergrund getreten. „Dadurch, dass es eine der ersten Amtshandlungen von Cyril Ramaphosa war, die Zuschläge von 2014 zu unterschreiben, hat er viel Vertrauen gewonnen.“

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