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Kontinent fällt beim Windparkzubau um ein Gigawatt zurück

6,4 Gigawatt (GW) haben die Windparkbauteams in den ersten sechs Monaten dieses Jahres europaweit neu ans Stromnetz angeschlossen. Dies meldete der europäische Windenergieverband Wind Europe. Das Zubauvolumen erreichte somit nur ein Drittel der 19 GW, die europaweit gemäß Erwartungen von Wind Europe im nächsten Jahr neu in Betrieb gehen sollten. Wind Europe schraubte als Konsequenz aus der lauen Zubaubilanz die Prognose für das Gesamtjahr 2024 auf rund 15 GW zurück. Damit würde 2024 wieder um ein GW weniger Kapazitätszubau einbringen als die bisherigen europäischen Topjahre 2022 und 2023.

In den 27 Ländern der Europäischen Union (EU), die 5,7 GW zum Wachstum beisteuerten, nahm die gesamt installierte Erzeugungskapazität auf 225 GW zu. Gemäß den Zielen der EU müssten die Turbinen innerhalb des EU-Gebiets im Jahr 2030 mit einer Nennleistung von schon 425 GW Windstrom produzieren. Nach den aktuellen Prognosen des Windenergieverbandes sind bis 2030 aber nur noch 350 GW zu erwarten.

Weiterhin verteilt sich der Windparkzubau auf nur wenige Länder. So haben nur zehn europäische  Länder im ersten Halbjahr drei- bis vierstellige Megawattwerte in Betrieb genommen. Deutschland und Frankreich waren die einzigen Länder mit einem Zubau von mehr als einem GW. Deutschland hatte mit 1,7 GW Zubau insgesamt als einziges Land zudem auch onshore die Ein-GW-Schwelle im Zubau überschritten, bei gut 1,3 GW Zubau an Land. Spanien und dahinter Schweden mit 876 MW und 536 MW an Land hatten dahinter wenigstens noch mehr als ein halbes GW Zubau verzeichnet. Die Türkei, Finnland, Italien, Großbritannien und Litauen kamen zusätzlich noch über die Schwelle von 100 MW mit 426, 377, 302, 139 und 119 MW. Und Griechenland rückte mit 97 MW an die Marke der Dreistelligkeit immerhin ganz nah heran.

Eine klare Wende zu einem viel stärkeren Ausbaujahr 2025 zeichnet sich aber nicht unbedingt ab. Bei den finalen Investitionsentscheidungen zeigten die Windenergieinvestoren deutlich weniger Engagement als im Vorjahr. Die hierbei beschlossenen 15 Milliarden Euro sind der geringste Wert der vergangenen zehn Jahre.