Der Ardour Global Index Extra Liquid (AGIXL) hat im Juni 6,7 Prozent zugelegt und schnitt damit besser ab als die meisten anderen Weltindizes, die Verluste in Kauf nehmen mussten und im Zuge der unsicheren globalen Wirtschaftslage weiter nach unten rutschten. Die Solarwerte erholten sich, im Bereich Windenergie war die Lage dagegen durchwachsen. Bei den Anbietern von Speicher- und Effizienzlösungen gab es ein paar Lichtblicke, insgesamt hatte dieser Sektor aber zu kämpfen.
Im Monat Juni schnitten die Solarwerte im AGIXL am besten ab. Der Ardour Solar Energy Index (SOLRX) verzeichnete, nach einem 20-prozentigen Rückgang im Mai, im Juni dann wieder eine aufsteigende Tendenz. Die Solaraktien profitieren von den besseren Wechselkursen des Euro, der jetzt – nach 1,20 US-Dollar im Mai – bei 1,27 Dollar steht. Auch die Lage bezüglich der Senkung der Fördergelder in Deutschland und Italien hat sich geklärt. Damit ist die diese Unsicherheit, die die Solarbranche belastet hat, vom Tisch. Deutschland steht kurz davor, eine Kürzung von 13 Prozent im Juli und weiteren drei Prozent im Oktober durchzuführen. Die Neuregelungen sind nicht ganz so schlimm wie erwartet. Italien will die Einspeisevergütungen um 18 Prozent senken. Demzufolge konnten sich die deutschen Werte im AGIXL über solide Zuwächse freuen. Die Papiere von SolarWorld AG stiegen um 25,6 Prozent, Q-Cells gewann 17,4 Prozent dazu, und SMA Solar Technologie konnte sich um 16,0 Prozent steigern. Auch die US-amerikanische Solarfirma First Solar profitierte von der Entwicklung und legte um 19,5 Prozent zu. Die chinesischen Anbieter Yingli und Trina Solar verzeichneten Kursgewinne von 19,8 bzw. 16,5 Prozent.
Viel Wind in Spanien
Bei den Windwerten des AGIXL war die Lage im Juni eher durchwachsen. In der Windbranche sind Schwankungen zu beobachten, denn wegen der Bedenken hinsichtlich des wirtschaftlichen Aufschwungs ist die Stimmung eher negativ. Doch nachdem sich die spanische Regierung mit den Windanbietern auf ein Abkommen geeinigt hatte, das kaum zu Einschnitten bei den Profiten der Windfarmen führt, haben sich zumindest die spanischen Werte gegen Ende des Monats erholt. Eigentlich wurden hohe Vergütungskürzungen erwartet, die die Rendite von Windanlagen erheblich beschnitten hätten. Und so konnten sich die Projektentwickler EDP Renovaveis und Iberdrola Renovables über Wertzuwächse von 16,4 Prozent und 12,1 Prozent freuen. Aufgrund der allgemeinen Marktbedingungen gab American Superconductor im Juni um 2,9 Prozent nach. Auch zwei chinesische Windanbieter mussten Verluste in Kauf nehmen. China High Speed Transmission verlor im Juni 1,0 Prozent, China Longyuan Power Group sogar 3,5 Prozent an Wert. China Longyuan wurde vorher über dem Nennwert gehandelt, die im Juni erfolgte Richtigstellung kam somit nicht unerwartet, denn nun liegt die Bewertung wieder im Rahmen.
Smart Grids ziehen nicht
Einige Anbieter von Energiespeicher- und -effizienzlösungen konnten sich zwar erholen, doch insgesamt musste dieser Markt im AGIXL Verluste hinnehmen. Die Papiere der LED-Anbieter Cree und Veeco verzeichneten nach erheblichen Einbußen wieder positive Zahlen. Cree legte um 4,7 Prozent zu, die Veeco Aktien stiegen um 14,7 Prozent. Insgesamt zählten diese Aktien auch weiterhin zu den Favoriten, denn die Prognosen für die LED-Märkte sind vielversprechend; beide Werte verloren nach einem guten Start ins Jahr 2010 an Boden und konnten nun einiges wieder aufholen. Der Batteriehersteller EnerSys verlor wegen der Bedenken hinsichtlich eines wirtschaftlichen Aufschwungs 6,2 Prozent an Wert. Itron, US-amerikanischer Hersteller von intelligenten Stromzählern, gab trotz der positiven Aussichten aufgrund der zu erwartenden Investitionen in intelligente Stromnetze (Smart Grids) im US-amerikanischen Markt um 4,5 Prozent nach.
Covanta Holdings, ein Betreiber von Müllverbrennungsanlagen (Waste to Energy), und Cosan, ein Produzent von Biobrennstoffen, konnten solide Zuwächse verzeichnen. Nach Bekanntgabe einer Sonderdividende von 1,50 USD und der Aufstockung des Aktienrückkaufprogrammes auf 150 Millionen USD stieg der Wert der Covanta-Aktien um 11,3 Prozent. Cosan verzeichnete aufgrund des besseren wirtschaftlichen Klimas in Brasilien einen Kursgewinn von 9,4 Prozent. Regierungsstatistiken zufolge ging die Jahresteuerungsrate des Landes von 5,22 Prozent im Vormonat auf 4,84 Prozent zurück.
Robert Lahey und Shawn Lockman