Das halbe Dutzend ist im Windpark Borkum fast voll. Wie Areva als Turbinenzulieferer und der Windparkkäufer und spätere Betreiber Trianel, ein Stadtwerkeverbund, mitteilen, soll „noch heute oder morgen“ der Rotorstern der danach bereits zwölften komplett errichteten Windenergieanlage gezogen werden. In dem Windpark lässt Trianel 40 Windräder mit einer Gesamtleistung von 200 MW errichten, alle vom Areva-Typ M5000. Die Maschine hat eine Leistung von fünf Megawatt (MW) und einen Rotordurchmesser von 116 MW. Die geplante nächste und effektivere Anlagengröße mit einem 135-Meter-Rotor befindet sich derzeit noch in der Entwicklung des Bremerhavener Windturbinenmonteurs.
Im Windpark Global Tech 1 sind derweil bereits 60 von 80 benötigten Tripod-Fundamenten fest installiert, ein Viertel davon sind laut der ebenfalls kommunalen Betreibergesellschaft Globalt Tech 1 Offshore GmbH vollständig verkabelt, dass auch die Leitungen schon im Meeresboden auf ihre „Zieltiefe eingespült“ sind. Derzeit installiere das Hubschiff Thor in dem Windfeld bereits zum zweiten Mal einen Turm mitsamt Gondel obenauf. Die Montage der ersten Rotoren solle „im Herbst beginnen“, betont die Pressesprecherin der Bauherrengesellschaft Bettina Schwarz vage. Der hat schon begonnen und wenn „in ein paar Wochen“ auch der Interimsanschluss an der Umspannplattform für die Weiterleitung des Stroms an Land fertig ist, werde der Windpark mit diesen ersten Turbinen bereits einspeisen, stellt Schwarz in Aussicht.
Auch Borkum kann wenngleich „frühestens im Oktober“ mit den ersten Anlagen in einem Probebetrieb einspeisen, wie Areva Wind und Trianel erklären. Doch sowohl bei Borkum als auch bei Global Tech 1 hat sich der Netzbetreiber Tennet mit den Anschlüssen verspätet. So steckt das niederländische Staatsunternehmen Tennet noch in den Errichtungsarbeiten der Umspannplattform Dolwin Alpha, die den Wechselstrom von der parkinternen Umspannplattform in Hochspannungsgleichstrom umwandeln und an Land übertragen soll. Auch die Zulieferer solcher Umspannplattformen wie ABB oder Siemens verspäteten sich in der Vergangenheit zumeist mit dem Bau dieser Anlagen zur Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ). Borkum-Betreiber Trianel erhält für diese Verspätung bereits Entschädigung durch Tennet. Eine zu Jahresanfang in Kraft getretene gesetzliche Regelung sieht eine Gewährleistung des Übertragungsnetzbetreibers bei Verzögerungen vor. Dieser muss demnach 90 Prozent der ausgefallenen Vergütungen für die rechnerisch verhinderte Einspeisemenge bezahlen.
"Kommerzielle Inbetriebnahme" 2014
Im Windfeld Borkum werde das darauf hinauslaufen, teilen die Unternehmen mit, dass die „kommerzielle Inbetriebnahme voraussichtlich erst im Frühjahr 2014 erfolgen kann, wenn der Netzanschluss dann vollständig fertiggestellt ist.“ Für Global Tech 1 hatten die Beteiligten indes eine Interimslösung vereinbart. Der Windpark soll vorerst den ersten Strom zur Plattform Borwin Alpha leiten, die eigentlich den Windstrom des ersten komplett errichteten kommerziellen Windparks Bard Offshore 1 umwandeln und an Land bringen soll.
Bis Sommer 2014 wird Global Tech 1 voll betriebsbereit sein. Die Einspeisung der vollen Leistung beginnt möglicherweise noch etwas später. „Der originäre Netzanschluss über die Konverterstation Borwin Beta soll im Herbst 2014 zur Verfügung stehen. Wir gehen davon aus, dass es sich hier um eine konservative Annahme von Tennet handelt, und alles versucht wird, die Anbindung bereits zu einem früheren Datum zur Verfügung zu stellen“, erklärt die Sprecherin bei Global Tech 1, Bettina Schwarz.
(Tilman Weber)