Crown Estate Scotland gibt den mit einem vorläufigen Bescheid bezuschlagten Projektentwicklern somit das Recht, alle notwendigen Genehmigungen für die Entwicklung und den Bau der Offshore-Windparks einzuholen und eine endgültige Vereinbarung zur Wahrnehmung ihrer Projektoption abzuschließen. Die Ausschreibung zur Auswahl der Offshore-Windkraft-Gebiete war 2021 mit Bewerbungen zur Teilnahme an dem Tender für 74 Windpark-Entwicklungen eingeleitet worden. Das von Crown Estate Scotland und der schottischen Politik vorgegebene Ziel für die Auktion sah Zuschläge für Offshore-Windparks mit mindestens 10 Gigawatt (GW) vor, was bis 2030 zu einem Ausbau von derzeit mehr als einem auf elf GW Erzeugungskapazität der schottischen Meereswindkraft führen soll. Die nun ausgewählten Projektvorschläge haben ein Volumen von 24,826 GW.
Größtes der angebotenen Projekte ist das Vorhaben zum Bau eines schwimmenden Windparks mit drei GW durch die schottische Tochter des spanischen Energiekonzerns Iberdrola, Scottish Power Renewables. Dahinter folgen in ähnlicher Größenordnung ein 2,9-GW-Projekt mit in den Boden gerammten Fundamenten, das der britische Ölkonzern BP gemeinsam mit dem baden-württembergischen Energieversorger EnBW plant, sowie ein 2,6-GW-Vorhaben des schottischen Energieversorger SSE Renewables für einen schwimmenden Windpark. Auch das bayerische Projektierungsunternehmen Baywa ist mit einem Windparkvorhaben von fast einem GW mit schwimmenden Turbinen mit dabei. Die Gebote der Projektierer beinhalten die Zahlung jeweils einer Optionsgebühr an Crown Estate Scotland. Die bezuschlagten Gebote ergaben solche Optionsgebühren im Bereich von zehn Millionen Pfund für 450 MW bis 86 Millionen Pfund für zwei GW. Insgesamt summieren sich die Gebote auf 700 Millionen Pfund, die von der Behörde schließlich an die schottische Regierung fließen sollen. Falls Projektierer ein Projekt vor der endgültigen Vereinbarung noch zurückziehen, rückt das jeweils nächstbeste, bisher nicht bezuschlagte Projekt nach, wie Crown Estate Scotland erklärt.
Die Fahrpläne für die nun ausgewählten Projekte sind noch nicht bei allen bekannt. EnBW kündigte nun für das 2,9-GW-Projekt zusammen mit Projektpartner BP „ab 2026/2027“ mit dem Bau zu beginnen. Das Morven getaufte Projekt sieht die Installationen im 860 Quadratkilometer großen Windfeld E1 rund 60 Kilometer vor der Küste der ostschottischen Hafenstadt Aberdeen vor.
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