Im Frühjahr 2010 hatten die Brüsseler Behörden ein Prüfverfahren über die 30 Millionen Euro Beihilfe der deutschen Regierung eingeleitet. Die EU-Kommision sah in der Förderung des 250-Millionen-Euro-Projekts eine unzulässige Wettbewerbsverzerrung. Die drei beteiligten Unternehmen eon, EWE und Vattenfall haben nun aber grünes Licht aus Brüssel erhalten. Auch Bundesumweltminister Röttgen, neuer CDU-Vorsitzender in NRW, freute sich über die Entscheidung, die er ganz im Sinne der Zukunftsfähigkeit Deutschlands deutete: "Nur wenn wir den Ausbau der Offshore-Windenergie konsequent vorantreiben, können wir unser energiepolitisches Ziel von 25.000 Megawatt Offshore bis zum Jahr 2030 erreichen. Alpha Ventus ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer nahezu CO2-freien Stromversorgung in Deutschland". Spannend bliebt die Frage, wie die Regierung den Netzausbau und die Hafensituation an Nord- und Ostsee optimieren will.
Aber es gibt noch einen anderen technischen Grund für die besondere Stellung dieses Projekt: Alpha Ventus ist weltweit der erste Windpark, der weit entfernt von der Küste in mehr als 25 Metern Wassertiefe gebaut wurde. Die technologischen Herausforderungen sind noch immer umfangreich. Und die dort gewonnenen Forschungsergebnisse liefern wichtige technische und ökologische Erkenntnisse für den Bau aller kommenden Offshore-Windparks in solchen Tiefen. Denn einer der Gründe, warum aktuell viele Windparks rund um Großbrittanien entstehen, liegt in den flachen Gewässern dort, was die Komplexität der Installationen reduziert.
Nun kann das Projekt auch als Vorzeigeprojekt der Bundesregierung bezeichnet werden. Das wird sicherlich reichlich ausgenutzt werden. Daher wird wird die Beihilfe, die vor dem Bau von alpha ventus in Aussicht gestellt wurde, nach der nun vorliegenden Genehmigung der EU-Kommission so schnell wie möglich durch das Bundesumweltministerium bewilligt werden. (jw)