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Equinor wird zweitgrößter Anteilseigner von Ørsted

Wie das norwegische Staatsunternehmen schon am Montag bekannt gegeben hat, kaufte es für 2,3 Milliarden Euro sich 9,8 Prozent der Anteile an dem dänischen Energiekonzern Ørsted. Damit wird Equinor der zweitgrößte Anteilseigner an einem Unternehmen, das Ende dieses Jahres gemäß eigener Ankündigung 9,2 Gigawatt (GW) installierte Windkraft-Nennleistung auf See betreiben wird und zu einem der führenden Akteure der Branche gehört. Die erwartete Offshore-Windenergiekapazität der Dänen entspräche einem Anteil von zehn Prozent an der dann gesamten weltweit installierten Meereswindkraft, so die entsprechende globale Offshore-Windenergie-Ausbauprognose von rund 93 GW der Weltwindenergieorganisation GWEC von Anfang 2024 zutrifft.

Auch Ørsted ist ein weitgehend staatlich dominierter Energiekonzern mit einem Anteil des dänischen Staats von knapp mehr als der Hälfte, während Equinor zu zwei Dritteln dem nordskandinavischen Nachbarland gehört. Beide Unternehmen haben sehr ehrgeizige Ziele im Ausbau der Erneuerbaren-Aktivitäten. So hat Ørsted im August das letzte Kohlekraftwerk des Unternehmens geschlossen. Bis 2025 will es – auch wohl durch den Ausbau von Erzeugungskapazitäten auch von Windparks oder Photovoltaikanlagen an Land – die Emissionen des Klimagases CO2 um 98 Prozent reduziert haben. Das Ziel bezieht sich auf sämtliche Emissionen des Konzerns – nicht nur auf die reine Energieerzeugung, sondern auch auf den Energieeinsatz beim Aufbau der Erneuerbare-Energien-Kapazitäten wie zum Beispiel die Schadstoffproduktion aus dem Schiffsverkehr der Offshore-Windpark-Logistik. Bis 2040 will Ørsted sogar die gesamte Lieferkette in die sogenannte Dekarbonisierungsrechnung einbezogen haben, um dann netto null Emissionen zu verursachen.

Der Verkauf der Anteile an die Norweger erfolgt in einer finanziell schwierigen Phase der Dänen, deren Anteilseigner im August einen Wertverlust des Unternehmens auf den Aktienmärkten um 500 Millionen Euro erdulden mussten. Ein verzögerter Netzanschluss eines Offshore-Windparks in den USA und eine stornierte Anlage für die Erzeugung des emissionsfreien und flexibel nutzbaren Energieträgers grünen Wasserstoffs gelten als zwei jüngere Rückschläge, die zu hohen Abschreibungen geführt haben sollen.

Equinor wiederum steigt inzwischen mit enormen Schritten ins Offshore-Windkraftgeschäft ein, ohne das Ölgeschäft vernachlässigen zu wollen, wobei auch andere Ölkonzerne wie das französische Total mit einem Anteil von zwei GW an deutschen Nordseewindkraftprojekten im Rahmen mehrere Joint Ventures mit Energiekonzern RWE sich mittlerweile ähnlich agieren. Equinor will dabei das Ölgeschäft bis 2035 in unvermindertem Umfang weiter betreiben und will jährlich 60 bis 70 Milliarden norwegische Kronen in die Öl- und Gasexploration vor Norwegen investieren, was bis zu knapp 6 Milliarden Euro jährlich entspricht. Bis 2050 will auch Equinor ein „Netto-Null-Unternehmen“ werden und zuvor bis 2035 die sogenannte Netto-Kohlenstoffintensität um 40 Prozent senken.

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